Sie sind hier: rheuma-online » Rheuma von A-Z » G » Gelenkpunktion

Gelenkpunktion

Punktion, d.h. Stich mit einer Nadel / einer Kanüle in das Gelenk. Eine Gelenkpunktion wird aus folgenden Gründen durchgeführt:

1. Diagnostische Punktion

Die diagnostische Punktion dient dazu, die Ursache für eine Gelenkschwellung oder einen Gelenkerguß zu ermitteln. Insbesondere gibt eine Gelenkpunktion Auskunft darüber, ob im Gelenk eine Blutung erfolgt ist (dies ist ein Hinweis auf eine Verletzung), ob eine Entzündung vorliegt, eine Infektion oder die Ablagerung von Kristallen. Mit Hilfe der Synovia-Analyse wird das bei der Punktion gewonnene Material untersucht. Dabei sind dann beispielsweise auch Aussagen über die Art und das Ausmaß einer Entzündung möglich.

2. Therapeutische Punktion

Die therapeutische Punktion wird vor allem bei starken Gelenkergüssen oder bei Blutergüssen zur Entlastung des Gelenks und zur sofortigen Schmerzlinderung durchgeführt. Bei einem Bluterguß im Gelenk wird außerdem so viel Blut wie Möglich entfernt, da das Blut im Gelenk für den Knorpel schädlich ist und der Bluterguß außerdem zu einer starken Entzündungsreaktion im Gelenk führt. Bei einer Entzündung im Gelenk ist der Effekt einer reinen Entlastungspunktion nur von kurzer Dauer. Es hat im Regelfall wenig Zweck, eine Gelenkentzündung nur durch wiederkehrende Gelenkpunktionen anzugehen. Wurde in der Synovia-Analyse eine Entzündung im Gelenk festgestellt, sollte die Injektion von Cortison direkt in das Gelenk überlegt werden. Diese Maßnahme führt in der Regel zu einer sehr raschen Entzündungsverminderung und oft zu anhaltender Beschwerdefreiheit. Durch die direkte Gabe des Cortisons in das Gelenk werden Cortisonnebenwirkung im Körper vermieden. Wichtig ist, daß man Cortison nur dann in ein Gelenk spritzen darf, wenn sicher feststeht, daß keine Infektion vorliegt. Dies gilt insbesondere für eine Infektion im Gelenk als Ursache der Entzündung (z.b. bakterielle Arthritis). Viele Daten sprechen dafür, daß eine Cortisoninjektion in das Gelenk aber auch dann unvorteilhaft ist, wenn eine sogenannte infektreaktive Arthritis vorliegt. Hier ist die Entscheidung aber manchmal sehr schwierig, da bei der infektreaktiven Arthritis die Entzündung so stark sein kann, daß man ohne Cortison nicht auskommt.

Copyright © 1997-2024 rheuma-online
rheuma-online Österreich
 
Alle Texte und Beiträge in rheuma-online wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Irrtümer sind jedoch vorbehalten. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere auch solche, die sich aus den Angaben zu Krankheitsbildern, Diagnosen und Therapien ergeben könnten, sind ausgeschlossen.