Sie sind hier: rheuma-online » Fragen & Antworten

Fragen und Antworten

"Befunderläuterung" einer MRT-Untersuchung

Frage aus der Kategorie: Fragen an die Experten
Eine Frage von Frau R.:

Ich wäre sehr beruhigt wenn Sie mir eine Auskunft geben könnten.Heute habe ich meine Befunde meiner MRT-Untersuchung erhalten,da aber mein Arzt derzeit im Urlaub ist und ich schon etwas neugierig bin was das alles heißt,möchte ich Sie bitten,mir diesen Befund verständlicher zu machen.

Er lautet beim re.Knie:Chondropathia patellae Grad II und Knochenmarkrekonversion in der distalen Femurmetaphyse und Bakerzyste 8cm.

Bei den beiden Daumen lautet er:Arthrotische Veränderungen im Daumengrundgelenk beidseits,Diskrete Verbreiterung der Gelenkssynovia,Diskrete Tendovangintis der Streckensehnen des ersten Strahles li,Degenertive Veränderung des TFCC beidseits;

So das war`s ich hoffe das ich alles richtig geschrieben habe und Sie mir,wenn es möglich ist,eine Auskunft geben könnten.

Die Antwort gibt OA Dr. Christian Fassl, 17.01.2005:

Gerne komme ich Ihrer Bitte nach „Befunderläuterung“ nach.

Vorweg möchte ich betonen, dass es sich bei einer MRT, also einer Magnetresonanzuntersuchung, um eine Beschreibung des angefertigten Bildes der entsprechenden Körperregion durch den Röngtenfacharzt handelt.

Das heisst: nicht alles, was beschrieben wird, muss mit dem klinischen Bild, also Ihren Beschwerden gänzlich übereinstimmen, da auch Veränderungen bestehen können, die keine Beschwerden verursachen.

Umgekehrt kann auch einmal am MRT Bild nichts zu erkennen sein - trotzdem liegt ein eindeutiges Beschwerdebild seitens des Patienten vor.

Dementsprechend kann nur eine sorgfältige klinische Untersuchung gemeinsam mit der Bildgebung zur Diagnose und entsprechenden Therapie führen.

Unter Chondropathia patellae versteht man eine degenerative Knorpelveränderung an der Innenseite der Kniescheibe, verursacht durch kleine freie Knorpelteilchen. Diese wird je nach Ausprägung der Veränderungen am Bild in I bis IV Grade eingeteilt.

Eine Bakerzyste, benannt nach einem Chirurgen aus London, beschreibt eine Zystenbildung an der Innenseite der Kniekehle, durch ein mit der Gelenkhöhle in Verbindung stehende Wassergeschwulst, einem flüssigkeitsgefüllten Gebilde.

Symptome hierfür sind oft schmerzhafte Schwellungen im Bereich der Kniekehle.

An den Daumen liegen arthrotische Veränderungen vor, also Abnützungsschäden infolge von Überbeanspruchung bzw. Stoffwechselveränderungen. Damit einhergehend zeigt sich eine Verdickung der Innenseite der Gelenkskapsel- eineVerbreiterung der Gelenkssynovia.

Auch zeigt sich eine leichte Entzündung der Sehnescheide am Daumen - eine diskrete Tendovaginitis.

Bei einer „Knochenmarksrekonversion“ und Veränderungen des „TFCC“ dürfte sich um Hör-bzw. Schreibfehler handeln.

In der Hoffnung ein wenig Klarheit geschaffen zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüssen

Copyright © 1997-2024 rheuma-online
rheuma-online Österreich
 
Alle Texte und Beiträge in rheuma-online wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Irrtümer sind jedoch vorbehalten. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere auch solche, die sich aus den Angaben zu Krankheitsbildern, Diagnosen und Therapien ergeben könnten, sind ausgeschlossen.