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Therapie einer chlamydien-induzierten Arthritis

Frage aus der Kategorie: Fragen an die Experten
Eine Frage von Gertrud T.:

Welche Therapieformen gibt es bei chlamydieninduzierter Arthritis (betroffen sind Zehen und Fingergelenke)? Wie kann man einen Zusammenhang mit Herzproblemen nachweisen?

Die Antwort gibt Dr. Rudolf Puchner, 25.05.2004:

Sehr häufig genügt bei reaktiver bzw infektassoziierter Arthritis die Gabe nicht-steroidaler Antirheumatika. Antibiotikagabe wird immer wieder diskutiert, ist aber meist ohne gesicherten Erfolg. Nur bei gesicherter urogenitaler Infektion mit Chlamydia trachomatis (durch positiven Harnröhrenabstrich) wurde ein positiver Effekt durch eine mehrwöchige Antibiotikatherapie mit Tetrazyklin beschrieben.

Der Krankheitsverlauf ist erfreulicherweise meist limitiert, kann aber mehrere Monate andauern. Seltener sind chronische Verlaufsformen möglich.

Herzbeteiligungen bei Chlamydieninfektionen sind sehr selten. Es kann aber zu Reizleitungsstörungen kommen.

Ein Zusammenhang zwischen chronischer Chlamydieninfektion (Clamydia pneumoniae) und dem vermehrtem Auftreten einer koronaren Herzerkrankung und Atherosklerose wird in den letzten Jahren postuliert. Die Absicherung dieser Hypothese auf der Basis großer Interventionsstudien ist meines Wissens offen.

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