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Fragen und Antworten

Eine Frage von Marion B.:

Nach 2 Jahren Therapie mit Arava haben sich nun meine Blutwerte drastisch verschlechtert. Also wirkt Arava nach 2 Jahren nicht mehr.

 

Mein Rheumatologe hat mir zwei Basismedikamente vorgeschlagen: Arava und MTX als Kombinationstherapie oder Remicade. Die Kombination von Arava und MTX scheidet aus meiner Sicht aus wegen Herzproblemen und anderen Nebenwirkungen. Bliebe nur noch Remicade, was ich vertragen könnte! Es soll einmal wöchentlich als Infusion verabreicht werden. Die Infusion dauert ca. 3 Stunden. 1 Stunde müßte man danach noch dableiben wegen eventueller Nebenwirkungen.

 

Welche Erfahrungen liegen vor mit Remicade?

 

Wie wirkt es und wie sind die Nebenwirkungen?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 6.04.2003:

Zur Wirkungsweise von Remicade (Wirkstoff: Infliximab) findet man ausführliche Informationen auf den entsprechenden Seiten bei TIZ. Außerdem gibt es zur Therapie mit Infliximab auch die spezielle TIZ-Broschüre, die man entweder per Postkarte, per Fax oder am besten online beim TNF-alpha-Informationszentrum abrufen kann. Dort gibt es auch einen ausführlichen Erfahrungsaustausch von Betroffenen.

 

Remicade wird zu Anfang häufiger, später in größeren Abständen infundiert. In der Regel reichen nach der Startphase Infusionsintervalle von 2 Monaten, d.h. die Infusion wird dann nur noch alle 8 Wochen nötig.

 

Von den meisten Patienten wird Remicade gut vertragen. Allerdings kann es unter der Infusion zu infusionsabhängigen Nebenwirkungen kommen, dabei sind ein Anstieg des Blutdrucks und unter Umständen auch der Herzfrequenz die häufigsten Reaktionen. Sehr selten sieht man auch stärkere infusionsbedingte Reaktionen mit Hautreaktionen oder Blutdruckabfall. Deshalb ist es notwendig, dass die Infusion kontinuierlich überwacht wird und man auch nach der Infusion noch eine Zeitlang in der Praxis / in der behandelten Einrichtung bleibt.

 

Im Verlauf ist vor allem eine erhöhte Infektionsrate eine wichtige mögliche Nebenwirkung von Remicade. Meistens handelt es sich um banale Infekte der oberen Luftwege wie normale Erkältungen. Allerdings kann es im Einzelfall auch zu schweren Infektionen kommen, die eine antibiotische Therapie erforderlich machen, in seltenen Fällen sogar eine Krankenhausbehandlung.

 

In spezieller Warnhinweis bei der Remicade-Therapie betrifft die erhöhte Rate von Tuberkulosen. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Reaktivierung bereits vorhandener, latenter (verborgener) Tuberkulosen. Deshalb muss vor Beginn der Remicade-Therapie ein Test auf Tuberkulose durchgeführt werden.

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