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Fragen und Antworten

Eine Frage von Maria:

Sehr geehrtes Team vom Infomationszentrum,

seit Januar nehme ich Enbrel, und ich finde die Wirkung einfach phantastisch im Vergleich zu allem anderem, was ich bis dahin eingenommen habe. Die Wirkung setzte bereits nach einem halben Tag ein, die Brustkorbenge ist weg, und auch das linke ISG spüre ich nicht mehr - jedoch im rechten ISG habe ich nach wie vor Schmerzen, sowie im rechten Ellenbogen. Die Krankheit ist hochaktiv und progressiv. Leider habe ich das Problem, dass die Dosis von zwei Mal in der Woche nicht ausreicht.

 

Am zweiten Tag nach der Enbrel-Spritze geht es mir am Besten, aber am dritten Tag kommen die Schmerzen schon wieder.

 

Nebenwirkungen habe ich überhaupt keine, und die Blutwerte sind alle gut.

 

Kann die Dosis auf jeden dritten Tag erhöht werden?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 17.04.2005:

Es gibt im Einzelfall Patienten, bei denen die übliche Enbrel-Dosis mit zwei Spritzen pro Woche nicht ausreicht. So kann dies bei Patienten mit hohem Körpergewicht vorkommen. Üblicherweise wird Enbrel ja im Gegensatz zu Remicade bei der Therapie der ankylosierenden Spondylitis nicht nach Körpergewicht dosiert, sondern prinzipiell erhalten zunächst alle Patienten die gleiche Dosis. Diese ist auf ein medizinisches „Normalgewicht“ oder „Standardgewicht“ von 70 kg bezogen. Wenn nun jemand beispielsweise 100 kg oder noch mehr wiegt, kann es dann natürlich passieren, daß die Enbrel-Menge für eine optimale Wirksamkeit nicht genügt. Es gibt andere Ursachen, z.B. eine sehr hohe Krankheitsaktivität mit einem sehr hohen Anfall von TNF-alpha, so daß für eine ausreichende Blockade dieses Botenstoffs auch höhere Mengen von Enbrel notwendig sind.

Grundsätzlich ist es in einem individuellen Einzelfall möglich, die Enbrel-Dosis zu erhöhen bzw. die Abstände zwischen den einzelnen Spritzen zu verkürzen. Allerdings bewegt man sich mit einer solchen Therapie ein ganz wenig außerhalb der offiziellen Zulassung für Enbrel. Dies muß der behandelnde Arzt mit dem Patienten besprechen. Auch kann es im ungünstigsten Fall zu Problemen mit der Krankenkasse kommen. Dieser Aspekt muß bei der Überlegung, wie der Rheumatologe in einem solchen Fall zu einer optimalen Therapie kommt, im Auge behalten werden.

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