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Fragen und Antworten

Eine Frage von Renate K.:

Gerne hätte ich gewußt, warum die Enbrel-Spritzen am Anfang gut angeschlagen haben und nach ca. 6 Spritzen nun ein Stillstand eingetreten ist. Ist das normal?

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 7.11.2004:

Die Frage ist, ob unter der Therapie mit Enbrel am Anfang eine sehr rasch einsetzende und deutliche Wirkung zu verspüren war und nun eine Art Plateau erreicht ist. Wenn ich dies so richtig verstehe, entspricht das der Erfahrung, daß auch von den hochwirksamen neuen Medikamenten keine Wunder zu erwarten sind und auch hier die Therapie eine gewisse Zeit braucht. Bei den meisten Patienten kommt es im weiteren Verlauf der Therapie zu einer weiteren, allerdings dann langsameren Verbesserung, was aber irgendwie auch einleuchtend ist, da in der Regel eine lange Krankheitsdauer vorausging.

Wenn die Frage in die Richtung geht, daß nach anfänglich guter Wirksamkeit von Enbrel nun ein zunehmender Wirkungsverlust eintritt, so ist dies eine eher ungewöhnliche Beobachtung. In einem solchen Fall muß man genau schauen, woran das liegen könnte. Ein möglicher Grund ist der Wechsel der Therapie von einer vorhergehenden Monotherapie, beispielsweise mit Methotrexat, auf eine Monotherapie mit Enbrel. Da die Methotrexat-Therapie in der Wirkung nicht sofort nachlässt, die Enbrel-Therapie in der Wirkung aber schon einsetzt, überlappen sich für einen Zeitraum von 3-6 Wochen oder auch etwas länger die beiden Effekte, so daß man als Patient von der Kombination kombiniert, obwohl in diesem Augenblick dem Anschein nach überhaupt keine Kombinationstherapie mehr erfolgt. Wenn sich so eine Erklärung aufdrängt, sollte man überlegen, ob man nicht die Methotrexat-Therapie wieder aufnimmt.

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