Re: MB Vererbung
Eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) October 19, 2000 um 10:17:21:
Als Anwort zu: MB Vererbung eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) October 18, 2000 um 16:43:46:
Hallo Gerti!
Ich habe seit 14 Jahren MB und schon reichlich Menschen mit dieser Erkrankung kennengelernt. Über eine Blutuntersuchung würde ich mir erst Gedanken machen, wenn ein Anlaß dazu besteht, d.h. wenn Schmerzen auftreten. Das einzige was man im Blut nachweisen könnte (übrigens von Geburt an) ist das HLA-B27. Allerdings ist es egal , ob dieser Faktor positiv oder negativ ist, da es genug Menschen mit positivem HLA-B27 gibt, die nicht an MB erkrankt sind und es gibt auch Fälle, da ist es genau umgekehrt. Wenn Du einen Bluttest machen läßt und der positiv ist, muß das noch lange nicht heißen, daß Deine Tochter MB bekommt. Wenn Du Dich für eine Blutuntersuchung entscheidest, bedenke bitte, daß das Ergebnis nicht wirklich aussagekräftig ist.
Was die Vererbung als solche betrifft, so geht man mittlerweile davon aus, daß das Verhältnis der Erkrankten bei 3 (Männer) zu 1 (Frauen) liegt. Da dieser Krankheit immer der Ruf einer "Männerkrankheit" vorauseilte, wurden bis vor einigen Jahren, bei Frauen häufig Fehldiagnosen gestellt. Dieses Verhältnis wird in jeder Literatur anders angegeben und man kann wieder feststellen, wie uneinig sich "Experten" sind. Allerdings fahre ich jedes Jahr in Kur und bemerke schon einen drastischen Anstieg des Frauenanteils (manchmal sogar 1:1).
Wenn Deine Tochter HLA-B27 positiv ist und ein Kind mit jemandem bekommt, der auch positiv ist, ist eine Vererbung schon sehr wahrscheinlich. Aber auch hier gilt, nur weil jemand HLA-B positiv ist, heißt es noch lange nicht, daß er MB bekommt. Es ist noch unbekannt, was die Krankheit auslöst.
Wenn ich vor diesem Problem stehen würde, würde ich mir die Anfangssymptome von MB anschauen und mich erst wieder dafür interessieren, sofern Probleme auftreten.
Alles Gute und viel Glück für Deine Tochter
Jürgen
