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Eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) December 20, 2000 um 13:58:56:

Als Anwort zu: Sacroileitis eingeschickt von (Name zum Schutz des Posters zensiert) December 18, 2000 um 18:44:30:

: Bin 34 Jahre alt und habe seid ca.3 Jahren
: Schmerzen mit Bewegungseinschränkungen im
: Kreuz-Darm-Bereich.
: Es wurde Sacroileitis festgestellt.
: Wer kennt sich damit aus?
: Wie wird es behandelt?
: Was kann ich gegen oder vorbeugend tun?
: Michael Reinhardt


Hallo Michael,
ich habe eben im Rheumalexikon im Internet etwas für Dich gefunden. Wie ich vermutet habe handelt es sich um eine Entzündung des Ileosakralgelenks.
Hier erst mal der Text aus dem Lexikon:
Sakroileitis: Der Beckenknochen setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, nämlich dem Kreuzbein (Os sacrum), den Darmbeinen (= Os ileum), den Sitzbeinen (= Os ischiadicum) und dem Schambein (Os pubis). Zwischen dem Kreuzbein und den beiden Darmbeinen (Beckenschaufeln) besteht eine Gelenkfuge, das sogenannte Kreuz-Darmbeingelenk oder Sakroiliacalgelenk. Hier kann es ähnlich wie bei anderen Gelenken auch, zu einer Entzündung kommen. Diese äußert sich typischerweise in tiefsitzenden Kreuzschmerzen, von denen man während der frühen Morgenstunden erwacht. Die Diagnose einer Sakroileitis bedarf einer genauen körperlichen Untersuchung durch den Arzt und wird durch Röntgenuntersuchungen weiter gesichert. Eine mit einer Sakroileitis häufig einhergehende entzündliche Gelenkerkrankung ist der Morbus Bechterew.

So, jetzt weißt Du schon mal, was diese Erkrankung ist.

Ich hatte 1995 auch eine Entzündung in diesem Gelenk.
Ich habe starke Schmerzmittel (Tramal) genommen, das allerdings nicht half. Dann habe ich alle zwei Stunden die schmerzenden Stellen mit Arthrex-Gel eingerieben. Das hat zumindest kurzzeitig geholfen. Nachdem ich ein halbes Jahr krankgeschrieben war, und die Schmerzen einfach nicht besser wurden, hat man mich zu einem Chiropraktiker, der gleichzeitig Psychotherapeut war, geschickt. Er hat mich einmal behandelt, meinte aber, das diese Entzündung psychosomatisch sei. Daraufhin bin ich dann im März 1996 für 10 Wochen in eine stationäre Psychotherapie nach Köln gegangen. Ich muss dazu sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt kaumn noch laufen konnte, da die Entzündung zu Lähmungen im rechten Bein führte.
In der 4. Woche in der Klinik in Köln wurden meine Schmerzen besser. So blöde das klingt, die Psychotherapie hat mir geholfen. Als ich nach zehn Wochen entlassen wurde, hatte ich weder Schmerzen noch Lähmungen. Natürlich geht solch eine Therapie manchmal ganz schön an die Substanz.
Aber ich rate Dir, mal ausführlich mit Deinem Arzt zu reden, ob es bei Dir eventuell auch psychisch bedingt sein könnte.
Bei mir war Streß in der Ausbildung und im Betrieb schuld. Sowie 7 vorangegangene Operationen an Ellenbogen und Handgelenken, verbunden mit insgesamt etwa 30 wöchiger Krankenhausbehandlung.
Denk mal drüber nach.
Wenn Du noch mehr wissen willst, oder noch Fragen hast, kannst Du Dich gerne noch mal bei mir melden.
Wenn Du nicht hier darüber reden willst, kannst Du mir auch eine E-Mail schicken unter tannihanni@12move.de.
Schöne Grüße, und lass den Kopf nicht hängen
Tanja


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