Epididymitis
Von Epididymis = Nebenhoden und –itits = Endung für Entzündungen. D.h. eine Entzündung des Nebenhodens. In der Rheumatologie eine Begleitmanifestation von seronegativen Spondarthritiden. Geht eine Epididymitis einer entzündlichen Gelenk- oder Wirbelsäulenerkrankung (Arthritis oder Spondarthritis) voraus, muß an eine infektreaktive Arthritis, vor allem in der Folge einer Chlamydieninfektion (Chlamydia trachomatis) gedacht werden.
Eine Epididymitis kann durch eine Infektion ausgelöst werden, es gibt aber auch Epididymitiden, die nicht durch Infektionserreger hervorgerufen werden (bei Erkrankungen aus der Gruppe der seronegativen Spondarthritiden, kann es beispielsweise zu einer "sterilen" Epididymitis kommen). Die Dauer der Erkrankung hängt sehr vom Erreger und vom Ansprechen auf die Behandlung mit Antibiotika ab. Einige Epididymitis-Erreger sind sehr "hartnäckig". Günstig ist es, wenn ein Erregernachweis gelingt, da nicht jeder Erreger mit demselben Antibiotikum behandelt werden kann.
Hinsichtlich Verhaltensregeln gelten bei einer infektiös bedingten Epididymitis dieselben Grundsätze wie für andere Infektionen, d.h. bei der Epididymitis, daß man die Hoden / Nebenhoden ausreichend warm halten sollte; außerdem sollte man z.B. starke körperliche Anstrengungen während einer floriden Infektion vermeiden.
Epididymitis-Erreger, z.B. Chlamydien, können durch Geschlechtsverkehr ohne Kondom übertragen werden; man sollte deshalb einen entsprechenden Schutz verwenden. Außerdem sollte der Partner / die Partnerin darauf untersucht werden, ob er / sie nicht auch an derselben Infektion leidet und u.U. gar nichts davon weiß (bei Frauen z.B. sind Chlamydien-Infektionen oft mit so wenig Symptomen verbunden, daß sie oft gar nicht als solche bemerkt werden). Im positiven Fall muß der Partner / die Partnerin antibiotisch mitbehandelt werden, damit es nicht zu dem sogenannten "Ping-Pong-Effekt" mit immer wieder gegenseitigen Ansteckungen kommt.