Alliance Against Arthritis - Vereinigung gegen Arthritis: Eine neue europäische Gruppierung im Kampf gegen die Arthritis

Eine neu entstandene Aktionsgruppe setzt sich in Europa unter dem Namen `Alliance Against Arthritis´ für eine bessere Lobbyarbeit für Patienten mit rheumatischen Erkrankungen ein. Die Gruppe fordert eine Verbesserung auf dem Gebiet der Forschung, der Behindertengesetze sowie eine Steigerung des allgemeine Bewußtseins für rheumatische Erkrankungen und deren Therapiemöglichkeiten.

(Montag, 26.04.2004, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

Die frisch gegründete Aktionsgruppe unter der Leitung von Dr. Joseph Smolen von der Universität in Wien hat sich die Aufgabe gestellt, die Belange rheumatisch erkrankter Patienten in Europa zu vertreten. "Eine solche Vereinigung wird dringend gebraucht, da die Bedeutung rheumatischer Erkrankungen in Europa verkannt wird" äußerte sich Smolen gegenüber dem rheumatologischen Nachrichtendienst `rheumawire´.

Obwohl rheumatische Erkrankungen den größten Anteil am Gesundheitswesen stellen und dadurch auch entsprechend Kosten verursachen, gibt es bisher in der EU kein wissenschaftliches Förderprogramm wie zum Beispiel für andere Erkrankungen wie Krebs oder Diabetes.

Welche Bedeutung rheumatische Erkrankungen für das Gesundheitswesen haben zeigt eine Statistik aus Österreich aus dem Jahr 2001: Auf Grund von Schmerzen am Bewegungsapparat - sogenannten muskuloskelettalen Beschwerden - kam es zu 8.1 Millionen krankheitsbedingten Ausfallstagen. Das sind mehr als durch Lungenerkrankungen einschließlich grippaler Infekte verursacht wurden. Auch Herz-Kreislauferkrankungen führten dem gegenüber nur zu 1,7 Millionen Krankheitstagen.

Smolen weist auch auf einen neuen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin und zitiert: Auch wenn Krankheiten, die zum Tode führen die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen, so sind dennoch die rheumatischen Erkrankungen weltweit die Hauptursache für Morbidität.

Trotz dieser Fakten müssen Patienten mit Arthritis heute zum Teil immer noch hart dafür kämpfen, eine optimale Versorgung zu erhalten. Smolen wirft den Rheumatologen vor, in der Vergangenheit die Wichtigkeit rheumatischer Erkrankungen nicht aktiv an die Öffentlichkeit und die Politik getragen zu haben.

Mit der `Alliance Against Arthritis´ soll der Passivität ein Ende gesetzt werden. Die Vereinigung wird eng mit der US Arthritis Foundation zusammenarbeiten, die in den USA bereits Vieles für die Patienten erreicht hat.

Bisher ist die Resonanz der Medien auf die `Alliance Against Arthritis´ sehr positiv. Im nächsten Schritt will die `Alliance Against Arthritis´ Foschungsvorschläge erarbeiten und dann für eine bessere Förderung der Forschungsprojekte durch die EU werben.

Literatur: 1. Smolen JS. Combating the burden of musculoskeletal conditions. Ann Rheum Dis 2004 Apr; 63(4):329.

2. WHO scientific group on the burden of musculoskletal conditions at the start of the new millennium. The burden of musculoskeletal conditions at the start of the new millennium: report of a WHO scientific group. Geneva, Switzerland: World Health Organization; 2003.

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