Erhöhte Blutfette bei gleichzeitige rheumatoider Arthritis steigern das Herzinfarktrisiko dramatisch

Studienergebnisse bestätigen erneut, dass Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder systemischem Lupus Erythematodes ein erhöhtes Risiko tragen, einen Herzinfarkt zu erleiden. Das Risiko steigt dramatisch an, wenn die Blutfettwerte zusätzlich erhöht sind.

(Sonntag, 25.01.2004, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

 

Eine groß angelegte Studie aus der Schweiz unter der Leitung von Dr. L. Fischer vom Universitätskrankenhaus in Basel belegt erneut, dass Patienten mit einer entzündlich rheumatischen Erkrankung schneller eine Verkalkung ihrer Blutgefäße (Arteriosklerose) entwickeln. Daher ist für diese Patienten auch das Risiko einen Herzinfarkt zu entwickeln deutlich erhöht.

Aus der Literatur ist bereits bekannt, dass Patienten mit rheumatoider Arthritis ein zweifach erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt tragen.

Fischer konnte an Hand einer großen Datenbank mit über 40000 Patienten darüber hinaus feststellen, dass das Risiko eines Herzinfarktes dramatisch ansteigt, wenn der Patient zusätzlich erhöhte Blutfette aufweist. So haben Patienten mit rheumatoider Arthritis und gleichzeitig erhöhten Blutfetten ein 7fach gesteigertes Risiko für einen Herzinfarkt.

Bei Patienten mit systemischem Lupus Erythematodes liegt das Herzinfarktrisiko sogar noch etwas höher.

Auf Grund dieser Untersuchungen weist Fischer noch einmal eindringlich daraufhin, wie wichtig die intensiven vorbeugenden Maßnahmen bei diesen Risikopatienten sind. Das heißt, dass zum einen andere Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und Diabetes vermieden bzw. gut eingestellt werden müssen. Zum anderen benötigen diese Patienten engmaschige Kontrollen ihres Herzens in Form von EKG und Belastungs-EKG und bei Bedarf natürlich auch Herzkatheteruntersuchungen.

Da die lang anhaltende systemische Entzündung im Körper der Rheumapatienten zu einer vermehrten Gefäßverkalkung führt, trägt eine effektive antientzündliche Therapie ebenfalls dazu bei, das Herzinfarktrisiko zu senken. Insbesondere eine Basistherapie mit Methotrexat scheint in dieser Hinsicht wirkungsvoll.

Literatur: 1. Fischer LM, Schlienger RG, Matter C, et al. Effect of rheumatoid arthritis or systemic lupus erythematosus on the risk of first-time acute myocardial infarction. Am J Cardiol 2004; 93:198-200.

2. Asanuma Y, Oeser A, Shintani AK, et al. Premature coronary-artery atherosclerosis in systemic lupus erythematosus. N Engl J Med 2003 Dec 18; 349(25):2407-15.

3. Roman MJ, Shanker BA, Davis A, et al. Prevalence and correlates of accelerated atherosclerosis in systemic lupus erythematosus. N Engl J Med 2003 Dec 18; 349(25):2399-406.

 

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