Erhöhtes Risiko eines bösartigen Lymphoms bei Patienten mit rheumatoider Arthritis

Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis tragen ein leicht erhöhtes Risiko, an einem bösartigen Lymphom zu erkranken. Ob das erhöhte Lymphomrisiko auf die Ausprägung der Krankheitsaktivität oder auf bestimmte Medikamente zurück zu führen ist, bleibt derzeit noch unklar.

(Montag, 10.05.2004, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

 

Eine schwedische Arbeitsgruppe trug die bisher vorhandenen Daten zusammen, die zu dem Thema `rheumatoide Arthritis und bösartiges Lymphom´ existieren.

Es ist bekannt, dass Patienten mit rheumatoider Arthritis ein erhöhtes Risiko tragen, im Laufe ihres Lebens an einem bösartigen Tumor des Lymphdrüsengewebes (Lymphom) zu erkranken. Einige neuere Studien sehen einen Zusammenhang zwischen dem Risiko eines Lymphoms und der Krankheitsaktivität des Patienten. Andere Autoren diskutieren einen Zusammenhang zwischen dem Lymphomrisiko und einigen Basismedikamenten. Genannt wird hier vor allem das Methotrexat und auch die neuen Tumor Nekrose Faktor-Blocker. Diese Hypothesen stützen sich allerdings bisher nur auf Einzelfallbeobachtungen und bedürfen weiterer Beobachtungen.

Der sogenannte Ebstein-Barr-Virus, der in der Lage ist, Lymphome zu verursachen, scheint bei Patienten mit rheumatoider Arthritis keine Rolle zu spielen.

Zusammenfassend läßt sich sagen, dass noch große Unklarheit darüber besteht, was letztendlich die Lymphomentstehung bei Patienten mit rheumatoider Arthritis begünstigt. Die Daten sprechen jedoch eher dafür, dass ein Zusammenhang mit der Krankheitsaktivität des Patienten besteht, als mit bestimmten Medikamenten. Abgesehen von der Uraschenforschung sind Rheumatologen aufgerufen, ihre Patienten besonders wachsam hinsichtlich eines Lymphoms zu untersuchen.

Literatur: Baecklund E, Askling J, Rosenquist R, Ekbom A, Klareskog L.

Department of Rheumatology, Uppsala University Hospital, Uppsala; Rheumatology Unit, Department of Medicine, Karolinska Institutet, Karolinska Hospital, Stockholm; Clinical Epidemiology Unit, Karolinska Institutet/Karolinska Hospital, Stockholm; Department of Genetics and Pathology, Uppsala University, Uppsala, Sweden. Curr Opin Rheumatol. 2004 May;16(3):254-261.

 

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