Patienten im frühen Stadium einer rheumatoiden Arthritis profitierten durch ein zu Hause durchgeführtes Krafttraining. Der Erfolg stellte sich bereits während der zweijährigen Trainingszeit ein und war drei Jahre später immer noch nachweisbar.
Eine finnische Arbeitsgruppe untersuchte den Einfluß von Krafttraining auf die Krankheitsaktivität, die Muskelkraft, die Schmerzen und die Lebensqualität von Patienten im frühen Stadium einer rheumatoiden Arthritis. 70 Patienten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe - sogenannte Experimentalgruppe (EG) - führte über zwei Jahre hinweg zu Hause ein Krafttraining durch. Die Kontrollgruppe (KG) erhielt im gleichen Zeitraum ein Bewegungstraining.
Die maximale Muskelkraft wurde mit einem Dynamometer gemessen. Zusätzlich wurden die Krankheitsaktivität mit dem Disease Activity Score (DAS), die Lebensqualität mit dem Health Assesment Questionaire (HAQ) sowie die Geschwindigkeit beim Gehen und Treppensteigen festgehalten.
Während der Trainingsphase stieg die maximale Kraft in den untersuchten Muskelpartien in der EG zwischen 19 und 59% an. Dieser Kraftzuwachs lies sich auch in den drei folgenden Jahren noch nachweisen.
In der KG betrug der muskuläre Kraftzuwachs zwischen 1 und 31%.
Bezüglich der anderen untersuchten Parameter lies sich folgendes feststellen: Sowohl der DAS als Ausdruck der Krankheitsaktivität als auch die Schmerzen und der HAQ veränderten sich zum Positiven in der EG in signifikant höherem Ausmaß im Vergleich zur Kontrollgruppe. Und das sowohl in der Behandlungsphase, als auch in den drei nachfolgenden Jahren.
Literatur: Hakkinen A, Sokka T, Hannonen P.Central Finland Health Care District, Jyvaskyla, Finland. A home-based two-year strength training period in early rheumatoid arthritis led to good long-term compliance: A five-year followup. Arthritis Rheum. 2004 Feb 15;51(1):56-62.
Anmerkung: Aus dieser Studie an 70 Patienten läßt sich sicherlich nicht folgern, dass sich die rheumatoide Arthritis alleine mit einem zweijährigen Krafttraining bessern läßt. Wichtig ist aber, das körperliche Fitness - auch wenn sie in ein Trainingsprogramm zu hause eingebunden ist - wesentlich zur Verbesserung der krankheitsbedingten Beschwerden beiträgt. Erfreulich ist auch, dass die Erfolge über den unmittelbaren Trainingszeitraum hinweg anhalten.