Invalidität durch rheumatoide Arthritis

Trotz moderner Therapiemaßnahmen ist die Gefahr der Invalidität bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) im Vergleich zur Normalbevölkerung immer noch erschreckend hoch - dies zeigen die Ergebnisse einer finnischen Studie mit 1095 RA-Patienten.

(Sonntag, 21.12.2003, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

Eine finnische Studie verglich die Häufigkeit, mit der Erwachsene mit rheumatoider Arthritis im Vergleich zur altersentsprechenden gesunden Bevölkerung an Funktionseinschränkungen und Behinderungen leiden. Dazu wurden über 1000 RA-Patienten und ebenso viele gesunde Kontrollpersonen schriftlich über ihre Lebensgewohnheiten, Beschwerden, körperliche Einschränkungen, Medikamente und weitere Parameter befragt.

Das Ergebnis war erschreckend: trotz moderner Therapiemaßnahmen leiden RA-Patienten in der Altersgruppe der 30-79jährigen achtmal häufiger unter Behinderungen und erheblichen Funktionseinschränkungen. Bei Frauen waren die Einschränkungen noch stärker ausgeprägt als bei den männlichen Teilnehmern.

Erstaunlicherweise hebt sich der Unterschied ab dem 80zigsten Lebensjahr wieder auf. Das heißt, die über 80jährigen Rheumapatienten leiden genauso häufig unter körperlichen Einschränkungen wie ihre `rheumafreien´ Altersgenossen.

Anmerkung: Dass die über 80jährigen nicht mehr als andere ältere Mitmenschen durch die rheumatoide Arthritis eingeschränkt sind, mag sich im ersten Augenblick tröstlich anhören. Die rheumatoide Arthritis betrifft jedoch hauptsächlich jüngere Patienten zwischen 30 und 50 Jahren, deren volle Leistungsfähigkeit im Alltag, in der Familie und im Beruf gefordert ist. Ziel ist es also unter anderem, durch eine weitere Verbesserung der medikamentösen Therapie, der physikalischen und ergotherapeutischen Maßnahmen und der Patientenschulung den Kampf gegen die Invalidisierung durch die rheumatoide Arthritis zu bestreiten.

Quelle: Arthritis & Rheumatism (2003); 48: 59-63

 

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