Kernspinuntersuchung des Handgelenkes liefert wichtige Informationen bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis

In einem frühen Krankheitsstadium kann eine Kernspinaufnahme (MRT) des Handgelenkes bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis Hinweise für die zu erwartende Gelenksfunktion in 6 Jahren liefern.

(Donnerstag, 20.05.2004, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

 

Im Rahmen einer kleinen Studie wurde bei 42 Patienten im frühen Stadium einer rheumatoiden Arthritis eine Kernspinaufnahme des führenden Handgelenkes angefertigt. Die Kernpinaufnahme wurde nach einem und nach 6 Jahren wiederholt. Es wurde auf bestimmte frühe Gelenksveränderungen im Kernspin geachtet wie das Vorhandensein eines Ödems, Entzündungszeichen der Gelenkhaut oder der Sehnen und das Vorliegen von Knorpeldefekten (Erosionen). Spezielle radiologische Meßskalen dienten zur Einteilung der Ausprägung des Gelenkschadens. Zusätzlich wurden der körperliche Funktionszustand (mit Hilfe des sogenannten PF-SF36 Testes) und die Krankheitsaktivität zu Beginn, nach dem ersten und nach dem sechsten Jahr gemessen.

Es zeigte sich, das das Ausmaß der Gelenkveränderungen im Kernspin zu Beginn signifikant mit der körperlichen Funktionstüchtigkeit des Patienten nach 6 Jahren verknüpft war. Das heißt, das ausgeprägte Veränderungen im Kernspin mit einem schlechten Funktionszustand nach 6 Jahren einherging. Betrachtete man hingegen nur die Ergebnisse der normalen körperlichen Untersuchung oder der normalen Röntgenbilder zu Beginn der Studie, so lies sich kein Zusammenhang mit der körperlichen Funktion nach 6 Jahren herstellen.

Die Autoren dieser Studie folgern daher, dass eine Kernspinuntersuchung des Handgelenkes in einem frühen Krankheitsstadium bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis Hinweise auf die erwartende Gelenkseinschränkung in 6 Jahren liefern kann. Eine wichtige Feststellung, weil es dem behandelnden Arzt ein Werkzeug in die Hand gibt, zu einem frühen Zeitpunkt den Krankheitsverlauf einzuschätzen. Damit kann die Entscheidung zu einer notwendigen `aggressiven´ Therapie frühzeitig getroffen werden.

Literatur: Benton N, Stewart N, Crabbe J, Robinson E, Yeoman S, McQueen FM.Correspondence to:Dr N Benton. MRI of the wrist in early rheumatoid arthritis can be used to predict functional outcome at 6 years. Ann Rheum Dis. 2004 May;63(5):555-61.

 

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