Leflunomid (Arava) ist auch im Langzeitverlauf gut verträglich und weist ein gutes Sicherheitsprofil auf

Marc Hochberg, Professor an der Division of Rheumatology and Clinical Immunology an der Universität von Maryland in Baltimore präsentierte die Ergebnisse einer umfangreichen Studie zur Therapiesicherheit von Leflunomid (Arava).

(Sonntag, 16.06.2002, Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer)
Kategorie: Behandlung, Leflunomid

Datenbasis waren mehr als 40.000 RA-Patienten, die in einer großen amerikanischen Lebensversicherungsgesellschaft versichert sind, und die mit einer Basistherapie oder mit Kombinationen von Basismedikamenten (Kombinationstherapien) behandelt wurden.

Die Auswertung zeigte, dass Leflunomid bei allen erfassten Nebenwirkungen mindestens genauso gut oder günstiger abschnitt als die übrigen ausgewerteten Präparate (z.B. Methotrexat oder Sulfasalazin etc.). Eine Ausnahme bildeten lediglich Leberwerterhöhungen, wo die Rate gegenüber einigen anderen Präparaten etwas erhöht war.

Ein hochinteressantes Ergebnis der Studie war die Beobachtung, dass die Kombination aus Leflunomid und Methotrexat (Mtx) weitaus besser abschnitt als die Monotherapie mit Leflunomid oder Methotrexat alleine und (ebenfalls mit Ausnahme von Leberwerterhöhungen) ein deutlich günstigeres Nebenwirkungsprofil aufwies als die Therapie mit allen anderen in der Studie berücksichtigten Substanzen und Kombinationstherapien einschließlich Kombinationen von Mtx mit anderen Präparaten.

rheuma-online hat schon seit langem auf die hohe Effektivität der Kombinationstherapie von Leflunomid mit Methotrexat hingewiesen. Die Daten der Hochberg-Studie belegen nun, dass diese hohe Effektivität nicht mit einem höheren Risiko erkauft wird, sondern dass die Nebenwirkungsrate der Kombination sogar noch unterhalb der Nebenwirkungsrate der entsprechenden Monotherapien mit Leflunomid oder Methotrexat liegt.

Die Kombinationstherapie von Leflunomid mit Methotrexat dürfte sich mit diesen Ergebnissen zur Standardtherapie für Patienten entwickeln, die auf eine Monotherapie mit langwirksamen Antirheumatika nicht ausreichend ansprechen. Störend ist der offensichtlich von den Zulassungsbehörden vorgeschriebene Hinweis im Beipackzettel von Arava, der so gelesen werden kann, dass eine Kombination von Leflunomid mit Methotrexat nicht erlaubt ist. In dieser Weise ist der Hinweis nicht zu interpretieren. Zusätzlich liefern nun bereits mehrere Studien wissenschaftliche Daten zur Kombination der beiden Substanzen. Die Studie von Kremer zur Basistherapie von Leflunomid mit Methotrexat, über die wir in rheuma-online schon berichtet haben, wies eine exzellente Wirksamkeit der Kombination bei einer vergleichsweise guten Verträglichkeit nach. Die Daten der aktuellen Hochberg-Studie zeigen nun an einer sehr großen Patientenzahl, dass es für einen Warnhinweis zur Kombination von Leflunomid mit Methotrexat keine wissenschaftliche Begründung gibt.

EULAR 2002, Stockholm, 15.06.2002, Symposium zur Basistherapie: "A new DMARD option for long-term treatment of rheumatoid arthritis: understanding the benefit and managing the risk" - A satellite symposium sponsored by an educational grant from Aventis

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