Mehr Krankheitsaktivität bei geringer Zufuhr von Vitamin C ist bei Lupus Erythematodes

Nach Ergebnisse einer japanischen Studie kommt es bei Patienten mit systemischem Lupus Erythematodes (SLE) häufiger zu einer Krankheitsaktivierung, wenn sie nur geringe Mengen an Vitamin C mit der Nahrung zu sich nehmen. Eventuell liegt das an der Fähigkeit von Vitamin C, bestimmte Zellschäden an der DNA zu beheben.

(Mittwoch, 24.12.2003, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

 

Im Rahmen einer Studie untersuchte eine japanische Arbeitsgruppe um Yoko Minami vom Krebsforschungsinstitut in Natori, den Einfluß der Vitamin C Aufnahme mit der Nahrung auf die Krankheitsaktivität bei Patienten mit SLE. Dazu wurden 216 Lupus-Patienten, die zu Beginn keine Krankheitsaktivität aufwiesen über vier Jahre bezüglich ihrer Ernährungsgewohnheiten und des Krankheitsverlaufes beobachtet.

Es zeigte sich, dass Patienten mit geringer Vitamin C Zufuhr viermal häufiger aktive Krankheitsverläufe entwickelten, als Patienten, die viel Vitamin C zu sich nahmen. Die Wissenschaftler vermuten, dass dies auf den sogenannte antioxidativen Effekt von Vitamin C zurück zu führen ist. Darunter versteht man die Fähigkeit, Schäden an den Zellen - speziell an der DNA ( =Erbsubstanz in Form von Eiweiß)- die durch Oxidation entstanden sind, zu beheben.

Eine andere Arbeitsgruppe um Dr. Mark Evans von der Universität in Leicester hatte bereits bei Lupus-Patienten den Einfluß einer zusätzlich zur Nahrung zugeführten Vitamin C Einnahme (500mg/Tag) untersucht. Er entdeckte, dass Lupus-Patienten im Vergleich zur Normalbevölkerung trotz gleicher Ernährungsgewohnheiten niedrigere Vitamin C-Spiegel im Blut aufweisen. Nach Gabe von Vitamin C ließen sich die Blutspiegel der Lupus-Patienten anheben. Daraus folgert er, dass Lupus-Patienten das Vitamin C zwar genauso gut wie Gesunde aufnehmen können, aber insgesamt einen erhöhten Verbrauch haben. Auch er vermutet, dass das Vitamin C in höherem Ausmaß als bei Gesunden zur Reparatur von oxidativen Zellschäden benötigt wird.

Anmerkung : Wichtig ist, dass sich die Ergebnisse der japanischen Studie nur auf die Zufuhr von Vitamin C aus der Ernährung beziehen, also nicht auf die zusätzliche Aufnahme in Form von Tabletten oder Pulver. Das heißt, dass der positive Effekt des Vitamin C durch eine gesunde ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse erreicht werden kann. Die Ernährungsempfehlungen für Lupus-Patienten unterscheiden sich also nicht von denen für Gesunde nach Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): `Five a day´

(Fünfmal täglich eine Portion frisches Obst oder Gemüse)

Literatur: 1) Minami Y, Saski T, Arai Y, Kurisu Y, Hisamichi S. Diet and systemic lupus erythematodes: a 4 year prospective study of Japanese patients. J Rheumatol 2003 Apr; 30(4):747-54.

2) Evans MD, Cooke MS, Akil M, Samanta A, Lunec J. Aberrant processing of oxidative DNA damage in systemic lupus erythematodes. Biochem Res Commun 200 Jul 14; 273(3):894-8.

 

Copyright © 1997-2024 rheuma-online
rheuma-online Österreich
 
Alle Texte und Beiträge in rheuma-online wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Irrtümer sind jedoch vorbehalten. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere auch solche, die sich aus den Angaben zu Krankheitsbildern, Diagnosen und Therapien ergeben könnten, sind ausgeschlossen.