Porträt von Frau Dr. Andrea Studnicka-Benke

Seit November des Jahres 2010 ist Fr. Dr. Studnicka-Benke die Leiterin der Medizinisch Sozialen Sektion der ÖGR (Österreichische Gesellschaft für Rheumatologie). Nach Prim. Dr. Franz Mayrhofer und OA Dr. Ulrike Stuby ist nun Frau Dr. Andrea Studnicka-Benke bemüht, die Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen in ganz Österreich zu unterstützen.

(Dienstag, 12.04.2011, Daniela Loisl)
Kategorie: Sonstiges

Dr. Andrea Studnicka-Benke

Frau Dr. Studnicka-Benke ist in Wien geboren, aber ihre Eltern siedelten kurz darauf um nach Salzburg und diesem Bundesland blieb Frau Dr. Studnicka-Benke bis heute treu.

Nach ihrem Medizinstudium, das sie in Wien absolvierte, begann ihre intensive und lange Ausbildung in der Rheumatologie mit Auslandsaufenthalten. So war sie ein Jahr am St. Bartholomews Hospital in London und mehrere Monate in Hospitationen an rheumatologischen Abteilungen am Brigham and Womans Hospital in Boston/USA.

Ihr eigentlich Wunsch, sich der Psychiatrie zu zuwenden und Kinderpsychiater zu werden, da sie das Buch von der Ärztin Hannah Green „Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen“ dahingehend stark beeinflusste, kam sie letztlich aber doch nicht nach und wandte sich der Psychosomatik zu und arbeitete unter Prof. Gathmann an einer Studie für seelische und gesundheitliche Verfassung von Langzeitarbeitslosen mit. Dort wurde sie von vielen Befragten mit „rheumatischen“ Beschwerden konfrontiert, die sie trotz ihrer Ausbildung noch nie gehört hatte und auch nicht zuordnen konnte.

 

Sie stellte sich im damals alten AKH in Wien vor und schloss so den ersten Kontakt zu Prof. Josef Smolen, der sie als Studentin der Rheumaambulanz, unter der damaligen Leitung von Prof. Graninger, zuteilte. Die Kombination der hohen fachlichen Qualität und der wertschätzenden Art mit Patienten umzugehen, erfüllte ihren Anspruch an Ausbildner von denen sie lernen wollte.

Somit war die fixe Schiene in die Rheumatologie gelegt, die für Dr. Studnicka-Benke die hohe Kunst der Medizin darstellt, da es kein Organsystem gibt, das nicht durch eine rheumatologische Erkrankung betroffen sein kann. Ganz besonders stimuliert hat sie die intern so genannte „Ambulanz für Waisenkinder“, in der Patienten mit den seltsamsten Symptomen, aber ohne Erklärung dafür, kontrolliert wurden. Bei einigen Patienten gelang es oft nach Jahren zu Diagnosen zu kommen und der Erfahrungsschatz, das genaue Hinsehen und Differenzieren, kommt ihr heute zugute. Der Kreis hatte sich geschlossen, denn im November 2010 schloss sie ihre Zusatzausbildung in der Psychosomatik ab, mit der sie die Berechtigung erhalten hat, Psychotherapie und Supervision durchzuführen.

Dr. Studnicka-Benkes Schwerpunkt liegt bei der rheumatoiden Arthritis (chronische Polyarthritis) und dem Fibromyalgie-Syndrom.

Als Leiterin der Rheumaambulanz an der UK für Innere Medizin III (unter Prim. Prof. Dr. Greil) an der Salzburger Landeskliniken der Paracelsus Medizinischen Privat-Universität, ist sie für alle Krankheitsbilder der Rheumatologie zuständig.

Die Kommunikationsstruktur der Klinik ist ausgezeichnet, so dass viele Krankheitsbilder interdisziplinär betreut werden können, z. B. mit der Uveitisambulanz der UK für Augenheilkunde, der nephrologischen Ambulanz oder auch der Schwangeren-Risikoambulanz, die Frau Dr. Studnicka-Benke bei Patientinnen mit Kollagenosen zur Betreuung zuzieht.

 

Auch ein paar Fragen habe ich an Frau Andrea  Dr. Studnicka-Benke gestellt und auf die Frage, was sie sich aus beruflicher Sicht für Österreich wünschen würde, hat sie Folgendes geantwortet:

Ausreichend Rheumatologen, rheumatologisch geschulte Ergo- und Physiotherapeuten, bessere Verfügbarkeit psychologischer und psychotherapeutischer Betreuung für Rheuma- und insbesondere Schmerzpatienten. Ein anderes, besseres, Verständnis und Umgang mit Behinderung der Öffentlichkeit und billigere Biologika.

 

Welche Aufgabe genau hat die Soziale Sektion der ÖGR?

Den Kontakt zu den Patienten halten; die Patientensicht in Entscheidungen wie z. B.  bei der Überarbeitung von Patienteninformationen der Medikamente mit einzubringen; Kontakt zu den Selbsthilfegruppen und deren gewählten Vertretern, ins besonders der Österreichischen Rheumaliga, eng zu halten.

Frau Studnicka-Benke liegt ganz besonders „Patienten-Empowerment“ am Herzen und sie versucht, ihre Patienten in allen Bereichen, in denen sie durch die Erkrankung beeinträchtigt sind, zu unterstützen. Durch ihr Verständnis als Psychosomatikerin werden auch seelische Probleme genauso wichtig genommen und besprochen.

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