Verlaufsbeurteilung im fortgeschritten Krankheitsstadium der rheumatoiden Arthritis: Kernspin oder konventionelles Röntgen?

Bei Patienten mit einer länger bestehenden rheumatoiden Arthritis ist die Kernspintomographie dem konventionellen Röntgenbild der Hände zur Beurteilung des Fortschreitens von Gelenkschäden nicht überlegen.

(Freitag, 30.07.2004, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

Es ist bekannt, dass die Kernspintomographie (MRT) bei Patienten mit neu aufgetretener rheumatoider Arthritis schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt Defekte am Gelenk aufzeigen kann. Auch dann, wenn sich im herkömmlichen Röntgenbild noch keine Veränderungen nachweisen lassen.

In einer Studie, an der 60 Patienten mit einer länger bestehenden rheumatoiden Arthritis (durchschnittliche Krankheitsdauer 5.1 Jahre) teilnahmen, wurde untersucht, ob die Kernspintomographie dem normalen Röntgenbild der Hände auch in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium zur Verlaufsbeurteilung überlegen ist.

Zu Beginn der Studie und nach zwei Jahren wurden zum einen eine Kernspinuntersuchung mit begrenztem Ausschnitt und zum anderen eine Röntgenaufnahme beider Hände durchgeführt. Die statistische Auswertung ergab keine Überlegenheit der Kernspinuntersuchungen. Beide Untersuchungsmethoden konnten ein Fortschreiten der Zerstörungsprozesse in gleichem Ausmaß aufdecken. Das heißt, dass die Kernspinuntersuchung bei Patienten in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium keinen Vorteil gegenüber der herkömmlichen (und natürlich auch viel preiswerteren) Röntgenaufnahme bietet.

Die Autoren weisen jedoch eindringlich darauf hin, dass das Anliegen dieser Studie nicht darin besteht, eine der Untersuchungsmethoden über die andere zu stellen. Wichtiger ist, nach der Abwägung aller Gegebenheiten (z.B. Krankheitsdauer) die optimale Untersuchungsmethode individuell einzusetzen.

Literatur:

Bird P, Kirkham B, Portek I, Shnier R, Joshua F, Edmonds J, Lassere M. St. George Hospital, Belgrave Street, Kogarah, New South Wales 2217, Australia. Documenting damage progression in a two-year longitudinal study of rheumatoid arthritis patients with established disease (the DAMAGE study cohort): is there an advantage in the use of magnetic resonance imaging as

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