Während einer Methotrexat-Therapie ist die zusätzliche Gabe von Folsäure günstiger als Folinsäure

Der begleitende Einsatz von Folsäure während einer Methotrexat-Therapie ist kostengünstiger als der Einsatz von Folinsäure. Außerdem führen Patienten, die mit Folsäure behandelt werden, länger ihre Methotrexat-Therapie fort, als unter Folinsäure oder Placebo.

(Sonntag, 13.06.2004, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

Die Gabe von Folsäure oder Folinsäure während einer Methotrexat-Therapie zur Senkung der Nebenwirkungsrate wird von Land zu Land aber auch von Arzt zu Arzt unterschiedlich gehandhabt. Im Rahmen einer doppelt verblindeten Studie wurde bei Patienten, die auf Grund ihrer rheumatoiden Arthritis auf Methotrexat eingestellt wurden, das Nutzen-Kosten Profil der begleitenden Therapie mit Folinsäure und Folsäure verglichen. Drei Patientengruppen erhielten unterschiedliche Therapieregime. Die erste Gruppe wurde begleitend zur Methotrexat- Therapie mit Folsäure behandelt, die zweite Gruppe erhielt Folinsäure und die dritte ein Placebo (das ist eine Tablette ohne Wirkstoff). Der Beobachtungszeitraum betrug 48 Wochen. Als Meßwerte wurde die Einnahmedauer des Medikamentes, die QALY (quality-adjusted life years, das sind die unter ökonomischen Aspekten gewonnen Lebensjahre) und die Kosten bestimmt.

Während sich die QALY in den drei Gruppen während der 48 Wochen nicht unterschied, kam es hinsichtlich der Therapiekosten zu Differenzen. So betrugen die Behandlungskosten für Folinsäure 1776 US Dollar, für Folsäure 1409 US Dollar und für Placebo 1398 US Dollar. Die sogenannte Medikamenten-Überlebenszeit - das ist der Zeitraum, wie lange die Methotrexat-Therapie durchgehalten wurde - war unter Folsäure am längsten.

Literatur: Hartman M, van Ede A, Severens JL, Laan RF, van de Putte L, van der Wilt GJ. Department of Medical Technology Assessment, University Medical Centre, Nijmegen, The Netherlands. Economic evaluation of folate supplementation during methotrexate treatment in rheumatoid arthritis.

J Rheumatol. 2004 May;31(5):902-8.

 

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