Wichtig für jeden: Der systolische Blutdruck spiegelt das Sterblichkeitsrisiko besser wider, als der diastolische Blutdruck oder die Differenz der Blutdruckwerte

Das Ergebnis der groß angelegten `Second National Health and Nutrition Examination Survey- Studie´ zeigt, dass der erhöhte systolische Blutdruckwert im Vergleich zu anderen Blutdruckwerten der wichtigste Indikator für ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko ist.

(Sonntag, 14.12.2003, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

 

Dass ein erhöhter Blutdruck eine große Rolle für das Sterblichkeitsrisiko spielt, ist hinreichend bekannt. Unter systolischem Blutdruck versteht man den zuerst gemessenen Wert. Er mißt die Kraft, mit dem das Herz das Blut in die Arterien pumpt. Er sollte nicht mehr als 120 mmHg betragen.

Der diastolische Blutdruck ist der zweite Wert und mißt den Druck der im Herzen vorherrscht, wenn es sich mit Blut füllt. Dieser Wert sollte idealer Weise nicht über 80 mmHg liegen. Den Betrag zwischen dem systolischen und diastolischen Blutdruck bezeichnet man als Blutdruckdifferenz. Ziel der nachfolgenden Studie war es, herauszufinden welcher dieser Werte am geeignetsten ist, das Sterblichkeitsrisiko vorher zu sagen.

An der `Second National Health and Nutrition Examination Survey - Studie´ (NHANES) nahmen 7830 Menschen im Alter zwischen 30 und 74 Jahren teil. Zu Beginn wurde der Blutdruck dreimal gemessen. Über den Beobachtungszeitraum von 6 Jahren verstarben 1588 Teilnehmer, davon 582 an Herzkreislauferkrankungen (dazu zählen Herzinfarkt, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der Beine). Es zeigte sich, dass ein direkter Zusammenhang zwischen einem erhöhten systolischem Blutdruck und dem Sterblichkeitsrisiko bestand.

Was den diastolischen Blutdruck anbelangt so konnte man feststellen, dass ein erhöhter Wert über 80mmHg ebenfalls mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden war. Allerdings war auch ein erniedrigter diastolischer Wert bei Teilnehmern über 65 Jahren mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden.

Die Differenz zwischen dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck alleine war kein geeigneter Indikator für das Sterblichkeitsrisiko.

Zusammenfassend läßt sich sagen, dass ein optimaler Blutdruck heutzutage bei 120mmHg systolisch und 80 mmHg diastolisch angesetzt wird (vor allem wenn begleitend ein weiterer Risikofaktor wie z.B. Zuckerkrankheit besteht).

Insbesondere der erhöhte systolische Wert scheint ein geeigneter Indikator für das Sterblichkeitsrisiko zu sein.

Literatur:Roberto Pastor-Barriuso PhD; Jose R, Banegas, MD, PhD; Javier Damian, MD,PhD; Lawrence J.Appel, MD,MPH; Eliseo Guallar, MD,MPH : Systolic Blood Pressure, Diastolic Blood Pressure and Pulse Pressure: An Evaluation of Their Joint Effect on Mortality.

 

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