Unter der Einnahme von Probiotika verspürten Patienten mit rheumatoider Arthritis eine subjektive Verbesserung ihres Befindens, auch wenn sich die meßbare Krankheitsaktivität selbst nicht signifikant beeinflussen lies.
Probiotika sind Tabletten oder Nahrungsmittel, denen lebende Mikroorganismen - meist Milchsäurebakterien - zugesetzt sind.Ihnen wird neben einer Verbesserung der Magen- und Darmflora ein positiver Einfluß auf das Immunsystem zugeschrieben.
Im Rahmen einer kleinen Studie wurde die Wirksamkeit von Lactobacillus rhamnosus - bekannt unter dem Namen LGG - zur Behandlung von Patienten mit einer milden rheumatoiden Arthritis untersucht. 21 Patienten erhielten zweimal täglich zwei Kapseln LGG oder Placebo (das ist eine Tablette ohne Wirkstoff) über 24 Monate. Die Krankheitsaktivität wurde durch die körperliche Untersuchung, den sogenannten HAQ-Index (= Health assesment questionaire, das ist ein Fragebogen, den der Patient ausfüllt und der den Grad der Behinderung im Alltag widerspiegelt) und die Blutwerte bestimmt.
Es zeigte sich, das es unter LGG-Behandlung zu einem Rückgang der geschwollenen und schmerzhaften Gelenke kam. Die Krankheitsaktivität insgesamt war ebenfalls rückläufig - wenn auch nicht in statistisch signifikantem Ausmaß.
Insgesamt lies sich also feststellen, dass es unter Einnahme von LGG zu einer subjektiven Verbesserung des Befindens kam, auch wenn sich die Krankheitsaktivität selbst nicht in statistisch signifikantem Ausmaß besserte. Die Autoren halten daher weiterführende Untersuchungen zu diesem Thema für sinnvoll.
Literatur: Hatakka K, et al. Rheumatism Foundation Hospital, Heinola. Effects of probiotic therapy on the activity and activation of mild rheumatoid arthritis - a pilot study. Scand J Rheumatol. 2003;32(4):211-5.