Zulassungserweiterung für Leflunomid (Arava) in der USA: Nun auch zugelassen zur Verbesserung der Funktionskapazität bei rheumatoider Arthritis

In den USA ist die Zulassung für Arava® (Leflunomid) durch die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) um die Anwendung zur Verbesserung der Funktionskapazität erweitert worden.

(Dienstag, 27.01.2004, Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer)

In den USA ist die Zulassung für Arava® (Leflunomid) durch die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) um die Anwendung zur Verbesserung der Funktionskapazität erweitert worden. In Zukunft kann Leflunomid in den USA außer zur Reduktion von Zeichen und Symptomen der rheumatoiden Arthritis (RA) auch zur Verbesserung der körperlichen Aktivität (Funktionsfähigkeit, HAQ) eingesetzt werden. In Deutschland und über 60 weiteren Ländern ist Leflunomid für die Therapie von RA bei Erwachsenen zugelassen.

Die neue Indikation mit der Anwendung zur Verbesserung der Funktionskapazität bestätigt die klinsche Relevanz einer Therapie mit Arava. Die FDA stützt diese Zulassung auf einen neuen ergänzenden Zulassungsantrag, den der pharmazeutische Hersteller von Arava, der deutsch-französische Konzern Aventis, im Dezember 2002 vorlegte.

Nicht selten kann die rheumatoide Arthritis einen verheerenden Einfluss auf die funktionelle Kapazität eines Betroffenen haben, beispielsweise bei Alltagsaktivitäten wie dem Zuknöpfen eines Hemdes oder dem Öffnen einer Tür oder einfach auch nur auf die Möglichkeit, spazieren zu gehen. Deshalb ist es bei Patienten mit rheumatoider Arthritis ein wesentlicher Erfolg bei der langwirksamen antirheumatischen Therapie (DMARD-Therapie, Behandlung mit disease modifying antirheumatic drugs = krankheitsmodifizierenden Substanzen), wenn sich dadurch die Bewältigung von Alltagsaktivitäten verbessern läßt.

Die FDA-Zulassung basiert auf den Daten dreier Langzeit-Phase III-Studien. Die Verbesserung der physischen Funktionsfähigkeit wurde anhand einer Reihe von validen und breit akzeptierten Messmethoden beurteilt, die die Fähigkeit von Patienten, alltägliche Aktivitäten (wie Gehen, Essen, Anziehen und Waschen) durchzuführen sowie ihre Funktionsfähigkeit im Alltag und ihr Wohbefindens (health assessment questionaire, HAQ) feststellt.

Eine spürbare und klinisch bedeutsame Verbesserung der physikalischen Funktionsfähigkeit wurde in denselben drei Studien belegt, die zuvor sowohl eine Verbesserung der Anzeichen und Symptome der rheumatoiden Arthritis als auch eine Verlangsamung der strukturellen Zerstörung der radiologisch nachweisbaren Erosionen und Gelenkspaltverschmälerungen gezeigt hatten. Die Daten belegen, dass die Verbesserung der Lebensqualitäts-Parameter bei Patienten unter kontinuierlicher Therapie in drei multinationalen, doppelblinden, muliticenter Studien über zwei Jahre konstant blieb (1). Die offene Verlängerung dieser Studien zeigte, daß die Wirkung bei den behandelten Patienten bis zu 5,8 Jahren unverändert erhalten blieb (8).

Bisherige Studiendaten (2-8) zu Leflunomid haben zudem gezeigt, dass der Einsatz des Basistherapeutikums sowohl in der Mono- als auch in der Kombinationstherapie der rheumatoiden Arthritis bei günstigem Verträglichkeitsprofil eine anhaltende Wirksamkeit aufweist, die bis zu 5,8 Jahren andauern kann.

(1): Kalden J.R. et al. J. Rheumatol 2001; 28: 1983-1991

(2): Kalden JR, et al. Arthritis Rheum, Jun 2003, 48(6) p1513-20

(3): Cohen S. et al. Arthritis Rheum 2001; 44: 1984-92;

(4): Scott D.L. et al. Ann Rheum Dis 2001; 60: 913-23;

(5): Smolen J.S. and Emery P. Rheumatology 2000; 39(suppl. 1): 48-56

(6): Kremer J. M. et al. Ann Intern. Med. (United States) Nov 2002, 137(9): 726-33

(7): Emery, P. et al. Ann Rheum Dis 2002; 61 (Suppl. 1): OP0030

 

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