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Fragen und Antworten

Eine Frage von E.K.:

Ich bekomme seit 10 Wochen alle 2 Wochen Humira. Am Anfang kam eine Cortison auf 0 runter konnte ohne vermehrte Schmerzen. Leider bekomme ich in der Uniklinik keine gute Betreuung, da man mich nur alle 3 Monate sehen möchte und mir praktisch keine Auskünfte gibt.

 

Nun zu meiner Frage: Ich habe am Dienstag gespritzt und seit Donnerstag eine Art Dauerflash. Das bedeutet, dass mir konstant schwindlig ist und ich manchmal das Gefühl habe, der Boden kommt mir entgegen. ich denke auch, dass sich meine Reaktionszeit verlängert, da alles wie verschwommen abgeht. Ich hatte das schon einmal vor einem Monat, aber meine Ärztin meinte, dass sie über die Nebenwirkungen von Humira noch nichts Genaues wüssten, meine Erfahrungen aber interessant seien und ich doch bitte Buch führe solle. Ich habe aber ehrlich Angst, dass sich das Medikament auf mein Gehirn auswirkt.

 

Was denken Sie? Ist das normal? Letztes Mal war es nach 3 Tagen vorbei.

Ich danke Ihnen im voraus recht herzlich für ihre Antwort!

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 22.07.2005:

Normal sind die von Ihnen beschriebenen Symptome nicht. Wie Sie wissen, dürfen, können und wollen wir über das Internet keine Ratschläge und Empfehlungen zu einer individuellen Diagnose oder Therapie geben.

Allgemein kann man aber sagen, dass nach der Wahrscheinlichkeit eine Nebenwirkung von HUMiRA vorliegt. Um was es sich dabei genau handelt, kann man aus der Ferne nicht sagen. Wichtig wäre aus meiner Sicht eine eingehende Diagnostik, die einerseits mögliche Autoimmunphänomene untersucht (Auto-Antikörper wie ANA, ENA, Antikörper gegen doppelsträngige DNA) und andererseits auch eine eingehende neurologische Diagnostik umfasst, ggf. einschließlich einer kernspintomographischen Untersuchung des Gehirns, um hier mögliche Veränderungen nicht zu übersehen.

Ansonsten sollte man zunächst in der Tat den Verlauf beobachten und gut dokumentieren. Wenn die Symptome anhalten, wird man in Abhängigkeit vom Ergebnis der oben genannten Diagnostik dann entscheiden müssen, wie es weitergeht, z.B. ob ein Wechsel auf einen anderen TNF-alpha-Blocker in Frage kommt, oder ob die Therapie komplett neu überdacht und völlig umgestellt werden muß.

 

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