Wechselwirkung von Immunosporin mit anderen Medikamenten („Arzneimittelinteraktionen“)

Arzneimittel-Interaktionen (nach Panayi und Tugwell 1997, Krüger 1998):

     

  1. Substanzen, die zur Erhöhung des CsA-Spiegels führen:
    1.  

    2. Allopurinol
    3. Amiodarone
    4. Orale Antikonzeptiva (“Pille”)
    5. Danazol
    6. Diltiazem
    7. Doxycyclin
    8. Erythromycin (und verwandte Makrolid-Antibiotika)
    9. Kalzium-Antagonisten (mit Ausnahme von Nitrendipin, Isradipin und Nifedipin (da Nifedipin auch eine Gingiva-Hyperplasie hervorrufen kann, sollte die Substanz bei Patienten vermieden werden, die unter CsA eine Gingiva-Hyperplasie entwickeln)
    10. Ketoconazol (und verwandte Substanzen)
    11. Methylprednisolon (hochdosiert)
    12. Metoclopramid
    13. Nicardipin
    14. Propafenon
    15. Verapamil
  2. Substanzen, die zur Erniedrigung des CsA-Spiegels führen:
    1.  

    2. Barbiturate und Barbiturat-Abkömmlinge
    3. Carbamazepin
    4. Metamizol
    5. Nafcillin
    6. Phenytoin
    7. Metimazol
    8. Naficillin
    9. Rifampicin
    10. Sulfonamide (nur bei i.v.-Verabreichung, nicht bei oraler Gabe)
    11. Trimethoprim (nur bei i.v.-Verabreichung, nicht bei oraler Gabe)
  3. Mögliche Steigerung der Nephrotoxizität:
    1.  

    2. Aminoglykoside
    3. Amphotericin B
    4. Ciprofloxacin
    5. Colchicin
    6. Melphalan
    7. Nicht-steroidale Antirheumatika (möglicherweise)
  4. Spezielle Interaktionen:
    1.  

    2. Diclofenac: Erhöhung des Diclo-Wirkspiegels durch CsA (auf Werte bis zum Doppelten des Diclo-Spiegels!)
    3. HMG-CaA-Reduktase-Hemmer, z.B. Pravastatin: Erhöhung der Bioverfügbarkeit durch CsA
    4. Kaliumspiegel-steigernde Substanzen, z.B. kaliumsparende Diuretika: Verstärkung der Hyperkaliämie
    5. Digoxin: Digoxin-Spiegelsteigerung durch Verringerung der renalen Clearance

Eine ganze Reihe von gebräuchlichen Medikamenten beeinflußt die Immunosporin-Therapie dadurch, daß es zu Wechselwirkungen kommt (sogenannte Arzneimittelinteraktionen). Dabei kann die Wirkung von Immunosporin durch andere Medikamente verstärkt oder abgeschwächt werden. Außerdem gibt es, wie im Fall von Diclofenac (z.B. Voltaren) spezielle Arzneimittelinteraktionen.

So ist Vorsicht geboten, wenn Immunosporin zusammen mit anderen Immunsuppressiva eingesetzt wird. Ebenso Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Medikamenten, die die Nierenfunktion beeinflussen oder sogar nierenschädigend sein können (sogenannte nephrotoxische Substanzen wie z.B. einige Antibiotika, z.B. die sogenannten Aminoglykoside, Amphotericin B, Ciprofloxazin oder Trimethoprim, daneben auch nicht-steroidale Antirheumatika („NSAR“, cortisonfreie Entzündungshemmer) oder Melphalan).

Bei einer Therapie mit Immunosporin ist es deshalb zwingend notwendig, daß alle behandelnden Ärzte über die laufende Medikation mit allen Medikamenten informiert sind. Wenn eine Immunosporin-Behandlung begonnen wird, sollte man den behandelnden Rheumatologen auf mögliche Arzneiwechselwirkungen ansprechen, wenn aktuell bereits eine Behandlung mit folgenden Medikamenten bzw. Medikamentengruppen erfolgt:

     

  • Mittel zur Empfängnisverhütung (niedrigdosierte Kontrazeptiva, "Pille")
  • Medikamente zur Blutverdünnung vom sogenannten Cumarin-Typ (in Deutschland ist das gebräuchlichste Medikament aus dieser Gruppe das Präparat Marcumar), z.B. nach Herzinfarkten oder Thrombosen
  • Arzneimittel zur Therapie einer Herzschwäche (Digoxin)
  • Asthmamedikamente (Theophyllin)
  • Medikamente zur Behandlung einer Depression (synthetische Antidepressiva, speziell sogenannte Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer („SSRIs“), außerdem Amitriptylin
  • Therapie mit Indinavir (wird bei einer HIV-Infektion / AIDS eingesetzt)

Der behandelnde Arzt kann danach entsprechend die Dosierung von Immunosporin anpassen oder aber ggf. auch die Behandlung mit anderen Medikamenten beenden.

Der Rheumatologe sollte auch darüber informiert werden, wenn rezeptfreie Medikamente eingenommen werden. So kommt es beispielsweise bei einer gleichzeitigen Verabreichung von Immunosporin mit Johanniskraut-haltigen Präparaten zu einer Wirkungsverstärkung von Immunosporin und zu möglichen Nebenwirkungen, da Johanniskraut-haltige Präparate über denselben Stoffwechselweg in der Leber abgebaut werden und es durch den verzögerten Abbau von Ciclosporin zu einem Anstieg der Wirkspiegel im Blut kommen kann.

Die folgende Liste beschreibt die wichtigsten Arzneimittelinteraktionen von Ciclosporin mit anderen Substanzen:

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