Bringt die Anwesenheit von Lebenspartner bei Gruppenschulungen für Patienten mit rheumatoider Arthritis positive Effekte?

Eine Untersuchung an 218 Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) zeigte, dass Patientenschulung in der Gruppe bei gleichzeitiger Anwesenheit des Lebenspartners zu einer verminderten Selbständigkeit und zur vermehrten Ermüdung führte.

(Montag, 06.10.2003, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

Es wurde untersucht, ob die Anwesenheit von Lebenspartnern bei Patientenschulungen einen Einfluß auf die erzielten Schulungseffekte ausübt.

Von 218 RA-Patienten erhielten Zweidrittel eine fünfwöchige Gruppenschulung mit Nachschulungen nach 3, 6 und 9 Monaten. Die eine Hälfte dieser Patienten nahm mit ihrem Partner teil, die andere Hälfte alleine.

Untersucht wurde das Gesundheitsverhalten, das Ausmaß der Arthritis, die Fähigkeit zur Selbsthilfe, der Gesundheitsstatus und die sozialen Kontakte.

Es zeigte sich nach 12 Monaten, dass die Fähigkeit mit Krankheitsymptomen umzugehen in der Schulungsgruppe ohne Partner signifikant höher war, als bei Patienten, die mit Partner an der Schulung teilnahmen.

Außerdem waren die Patienten, die ohne Partner an der Gruppenschulung teilnahmen weniger ermüdbar.

Keine Effekte zeigten sich in Bezug auf die Gesundheit, das Gesundheitsverhalten oder die sozialen Interaktionen.

Die Teilnahmen von Lebenspartnern an Patientenschulungsprogrammen scheint also nicht per se positive Effekte zu haben ? zumindestens hinsichtlich der Selbständigkeit und der Ermüdbarkeit zeigten sich negative Auswirkungen.

Literatur: Riemsma RP, Taal E, Rasker JJ. University of York. UK.

Group education for patients with rheumatoid arthritis and their partners.

Arthritis Rheum. 2003 Aug 15;49(4):556-66.

 

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