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Cortison

Cortison ist ein lebenswichtiges, körpereigenes Hormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird. Die Nebenniere heißt so, weil sie neben der Niere liegt. Mit der Niere selber hat die Nebenniere nichts zu tun. Cortison hat als natürlicher Stoff eine ganze Reihe von Aufgaben. So regelt es bestimmte Teile des Stoffwechsels (Fettstoffwechsel, Eiweißstoffwechsel, Mineralstoffwechsel), steuert einige Abläufe in der körpereigenen Abwehr (dem Immunsystem) und wird vor allem auch für die Antwort des Körpers auf aüßere Belastungen benötigt. Cortison wird deshalb auch als "Streß-Hormon" bezeichnet.

Cortison ist als Medikament der stärkste Entzündungshemmer, den wir zur Zeit kennen. Es ist bei einigen Krankheitsbildern lebensrettend, z.B. beim schweren Asthmaanfall, beim allergischen Schock oder bei Organbeteiligungen rheumatischer oder immunologischer Erkrankungen.

Bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen wird Cortison mit unterschiedlichen Zielen eingesetzt. Dabei ist ein Hauptunterschied, ob es für eine sogenannte akute, kurzdauernde Behandlung oder als längerdauernde Behandlung verwendet wird ("Langzeit-Therapie").

In akuten Phasen benötigt man Cortison, wenn cortisonfreie Entzündungshemmer nicht ausreichend wirksam sind. Damit wird es z.B. bei der Behandlung akuter Schubsituationen eingesetzt, bei der Gefahr von Organschädigungen durch die rheumatische Erkrankung (z.B. Gefahr der Erblindung bei einer rheumatischen Augenentzündung) und bei lebensbedrohlichen Organbeteiligungen rheumatischer und immunologischer Erkrankungen (z.B. rheumatische Entzündung des Herzbeutels, der Herzklappen oder des Herzmuskels, rheumatische Beteiligung der Nieren, rheumatische Entzündung von Gefäßen, Nerven oder dem Gehirn).

Nach der Beherrschung der akuten Situation geht es darum, den Behandlungserfolg zu halten und auf Dauer zu sichern. Dazu werden zwei unterschiedliche Wege beschritten, die aber auf dasselbe Ziel gerichtet sind.

Die langwirksame antirheumatische Therapie (sogenannte "Basistherapie") greift auf Dauer in das Krankheitsgeschehen ein, z.B. durch langfristige Beeinflussung des Immunsystems. Sie wirkt aber nicht sofort, sondern erst nach einem längeren Zeitraum. Dieser ist von Substanz zu Substanz unterschiedlich und beträgt mindestens einige Wochen, oft aber auch Monate.

Cortison wirkt als schnellwirksamer Entzündungshemmer sofort und überbrückt damit den Zeitraum bis zum Wirkungseintritt der Basistherapie. Bei einigen Basismedikamenten verstärkt es deren Wirkung zusätzlich.

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