Chlamydien können eine rheumatoide Arthritis vortäuschen.

Amerikanischen Ärzten gelang es erstmalig aus der Gelenkflüssigkeit einer jungen Frau den Erreger Chlamydia trachomatis direkt nachzuweisen. Bei der Patientin wurde zuvor fälschlicherweise eine rheumatoide Arthritis diagnostiziert.

(Dienstag, 12.10.2004, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

 

Chalmydia trachomatis zählt zu den typischen Erregern, die eine reaktive Arthritis hervorrufen können. Nach einer Infektion die sich meistens im Bereich der Harnwege und des Genitaltraktes abspielen treten wenige Tage oder Wochen später Gelenkschwellungen an verschiedenen Gelenken auf. Bisher gelingt es nur sehr selten, den Erreger nach einer Gelenkpunktion aus der Gelenkflüssigkeit an zu züchten. Gewöhnlich gelingt der Infektionsnachweis über spezielle molekularbiologische Techniken (PCR).

Amerikanischen Wissenschafltlern aus Oaklawn gelang es nun erstmalig, bei einer jungen Frau mit einer Arthritis an einem Gelenk (Monarthritis), Chlamydien direkt in der Gelenkflüssigkeit nach zu weisen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde bei der jungen Frau eine rheumatoide Arthritis diagnostiziert.

Es handelt sich dabei um den ersten Fall eines dokumentierten Chlamydiennachweis aus der Gelenkflüssigkeit, bei einer zuvor diagnostizierten rheumatoiden Arthritis.

Literatur:

Jolly M, Curran JJ. West 95th Street, 4440, Oaklawn, IL 60453, USA, Chlamydial infection preceding the development of rheumatoid arthritis: a brief report.

Clin Rheumatol. 2004 Oct;23(5):453-5. Epub 2004 Jun 12.

 

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