Cholesterin-Senker: Hoffnung für Arthritis-Patienten?

Cholesterinsenkende Medikamente werden zur Behandlung von Herzerkankungen eingesetzt. In Laborversuchen zeigten diese sogenannten Statine eine antirheumatische Wirkung.

(Freitag, 09.06.2006, Dipl.oec.troph. Elke Gurschke)

Die Überproduktion von Synovialzellen konnte in Laborversuchen mit Cholesterinsenkern, sogenannten Statinen gestoppt werden, indem diese Zellen dazu gebracht wurden, sich selbst zu vernichten. Diese zelltötende Wirkung der Statine (= Apoptose) konnte bereits bei normalen und Tumorzellen gezeigt werden.

Ärzte der „Jichi Medical School” in Japan fanden heraus, dass ein bestimmter Statin-Typ, das Fluvastatin, diesen Effekt auf Synovialzellen von Patienten mit rheumatoider Arthritis ausübte. Die in den Versuchen verwendeten Dosierungen lagen allerdings weit über jenen, die normalerweise therapeutische Anwendung finden. Ob auch geringere Konzentrationen einen solchen Effekt haben, muss noch geprüft werden.

In einer großen Studie wird die Wirkung von Statinen auf die Verminderung der Herzinfarkt- und Schlaganfallraten bei mehr als 3.500 Patienten mit rheumatoider Arthritis untersucht. Die besondere Anfälligkeit von RA-Patienten für Herz-Kreislauferkrankungen sorgt für eine erhöhte Sterblichkeitsrate gegenüber der Normalbevölkerung.

Wenn die Studie entsprechende Ergebnisse bringt, könnte die routinemäßige Versorgung von RA-Patienten mit Cholesterinsenkern Alltag werden.

Literatur

Statin hope for form of arthritis. BBC-News, Monday, 30 January 2006

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