Die Ferse: Nicht nur bei Achilles ein Problem

Die Entzündung der Achillessehne bei einem M. Bechterew oder verwandten Erkrankungen gehört zu den großen therapeutischen Problemen der Rheumatologie. Hartnäckig, langwierig, schmerzhaft, therapieresistent - diese Situation kennen nicht nur die Rheumatologen, sondern auch zahllose Betroffene. Ein Hoffnungsschimmer deutete sich mit den modernen TNF-alpha-Blockern an. Nun gibt es dazu auch erstmals Daten aus einer klinischen Studie.

(Mittwoch, 02.12.2009, Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer)

Oftmals ein riesiges therapeutisches Problem: Entzündung der Achillessehne und des zugehörigen Schleimbeutels (Achillobursitis) und der Ferse am Ansatz der Achillessehne (Enthesitis). r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer

Der diesjährige Jahreskongreß des American College of Rheumatology (ACR) fand in Philadelphia statt. r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer

Der Erstautor dieser Studie, Prof. Maxime Dougados aus Paris, gehört zu den weltweit führenden Rheumatologen. Klinisch hat er sich insbesondere auf Spondyloarthritiden, d.h. entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen wie den M. Bechterew und verwandte Krankheitsbilder spezialisiert. r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer

HEEL, englisch Ferse, heißt eine prospektive, placebokontrollierte Studie, in der erstmals Patienten mit einer aktiven, therapierefraktären Enthesitis der Ferse im Zusammenhang mit einer SpA in einem randomisierten Design entweder mit dem TNF-alpha-Blocker Etanercept (Handelsname Enbrel) oder mit Placebo behandelt wurden.

In der zwölfwöchigen Studie wurde 24 Patienten mit einer aktiven Sehnenansatzentzündung im Fersenbereich (Enthesitis der Ferse) einmal wöchentlich entweder mit  50 mg Etanercept oder mit Placebo behandelt.

Die Wirksamkeit der Therapie wurde mit einer visuellen Analogskala (VAS) und  der funktionellen Subskala des WOMAC (Western Ontario Mac Master University Index) erfasst, außerdem über die Beurteilung der Patienten mit Hilfe von zwei Variablen (PASS = Patient Acceptable Symptom State (vom Patienten als akzeptabel beurteilte Symptomatik) sowie MCII = Minimum Clinically Important Improvement (klinisch bedeutsame Mindestverbesserung)).

Während die Hälfte der Patienten, die Etanercept erhalten hatten, nach drei Monaten im PASS eine Verbesserung angaben, waren es null Prozent unter Placebo. Der Unterschied war bereits nach vier Wochen deutlich.

Auch im MCII ergab sich ein statistisch signifikanter Unterschied: Nach zwölf Wochen gaben 75 Prozent der Etanercept-Behandelten eine starke oder moderate Verbesserung an, dagegen nur 22,2 Prozent unter Placebo.

Referenz:

Dougados M. et al. Achievement of a Patient Acceptable Symptom State (PASS) and of a Minimum Clinically Important Improvement (MCII) with Etanercept in Refrwactory Heel Enthesistis Related to Spondyloarthritis: Results of a Double Blind Placebo Controlled Study (HEEL). Abstract 1786; ACR, 20. Oktober 2009

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