Enbrel bei juveniler Arthritis wirksam und sicher – Ergebnisse des Registers der AG Kinder- und Jugendrheumatologie

Seit Januar 2001 führt die AG Kinder- und Jugendrheumatologie ein Register zur Dokumentation der Anwendung von Etanercept. Die Auswertung der bisherigen Daten zeigt eine gute Wirksamkeit von Enbrel bei der Therapie von Kindern und Jugendlichen und zugleich eine große Sicherheit und gute Verträglichkeit.

(Montag, 14.10.2002, Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer)

Berlin, 31. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie. Enbrel bei juveniler Arthritis wirksam und sicher – Ergebnisse des Registers der AG Kinder- und Jugendrheumatologie


Seit Januar 2001 führt die AG Kinder- und Jugendrheumatologie mit Unterstützung von Wyeth, Münster, dem pharmazeutischen Hersteller von Enbrel, ein Register zur Dokumentation der Anwendung von Etanercept durch.


Darin sollen vor allem die Wirksamkeit und die Sicherheit und Verträglichkeit von Etanercept bei der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen dokumentiert werden.


Derzeit werden 158 Kinder im Register geführt. Bei 151 Patienten besteht eine JIA (systemisch 39 Pat. [25%], polyartikulär 61 Pat. [45%], extended Oligoarthritis 24 Pat. [15%]).


Bei 104 Patienten liegen Daten zum Verlauf der Krankheitsaktivität vor. Im Vergleich zum Befund vor Beginn der Behandlung mit Etanercept bestanden bei der jeweils letzten Untersuchung eine Verminderung der Morgensteifigkeit bei 86% der Patienten, eine Verringerung der Anzahl schmerzhafter Gelenke bei 81% und ein Rückgang der geschwollenen Gelenke bei 52% der Patienten.


Ein völliges Verschwinden der Morgensteifigkeit wurde bei 84 % der Patienten dokumentiert, ein völliges Fehlen von Gelenkschmerzen bei 79%. Die Wirksamkeit der Therapie wurde außerdem nach den sogenannten PRINTO 30, -50 bzw. -70 Kriterien ermittelt. Nach 3 Monaten zeigte sich ein Ansprechen bei 75%, 72% und 62% der Patienten. Nach 12 Monaten wurde ein Ansprechen bei 92%, 92% und 82% aller zu diesem Zeitpunkt noch mit Etanercept behandelten Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) erreicht.


Wenn man das therapeutische Ansprechen für die einzelnen Subtypen der JIA analysiert, ergaben sich deutlich schlechtere Therapieerfolge bei der systemischen JIA. Hier zeigten nur 56% und 25% ein PRINTO 30- bzw. 50-Ansprechen.


Eine Kombinationstherapie mit Methotrexat erfolgte bei 61% der Patienten.


Der Therapieerfolg war nicht davon abhängig, ob die begleitende Therapie mit Kortikosteroiden (Cortison) und/oder Methotrexat abgesetzt wurde.


Insgesamt wurde die Therapie mit Enbrel gut vertragen. Bislang wurden in dem Register 31 unerwünschte Arzneimittelwirkungen gemeldet. Davon führten nur 3 Nebenwirkungen zu Therapieabbrüchen.


Schwere Infektionen mit atypischen Erregern (sogenannte opportunistische Infektionen) oder sogenannte Demyelinisierungen (Veränderungen an den Nervenscheiden bzw. im Bereich des Großhirns) wurden nicht beobachtet.


Bei 11 Patienten (7%) musste die Therapie mit Enbrel wegen mangelnder Effektivität abgebrochen werden. 10 dieser 11 Patienten litten an einer systemischen JIA („Still-Syndrom“).


Insgesamt kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass die Therapie mit Etanercept (Enbrel) bei Kindern und Jugendlichen bei der Mehrheit der JIA-Patienten zu einem Therapieerfolg führt. Zugleich wird die Therapie gut vertragen und erscheint sicher.


31. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie in Berlin vom 19. bis 21. September 2002:

Symposium Kinderrheumatologie


Vortrag E 21: Etanercept zur Behandlung der therapierefraktären juvenilen idiopathischen Arthritis: Das Therapieregister


Horneff G1, & Teilnehmer des Enbrel-Registers, AG Kinder- und Jugendrheumatologie, Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universität Halle

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