Erhöhte Homocysteinspiegel sind mit einem gesteigerten Risiko eines Hüftgelenkbruches verbunden

Die erhöhte Konzentration der körpereigenen Substanz Homocystein im Blut geht mit einem gesteigerten Risiko einher, einen Knochenbruch (Fraktur) der Hüfte zu erleiden. Man vermutet, dass das Homocystein über den Kollagenstoffwechsel einen Einfluß auf die Knochendichte hat. Erhöhte Homocysteinspiegel lassen sich wirkungsvoll durch Verzehr von Getreideprodukten oder durch Einnahme von Folsäure senken.

(Freitag, 28.11.2003, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

Homocystein ist eine Substanz, die im Körper beim Abbau von Eiweiß entsteht. Man weiß, dass erhöhte Homocyteinspiegel das Risiko für Herzkreislauferkrankungen steigern. Neu ist, dass durch einen erhöhten Homocysteinspiegel auch das Risiko für eine Hüftgelenksfraktur ansteigt. Dies zeigen die Ergebnisse von R. McLean aus Boston. Er untersuchte an Hand der Blutproben von knapp 2000 Frauen und Männern mit durchschnittlich 70 Jahren den Homocysteinspiegel und verglich ihn mit der Häufigkeit einer Hüftgelenksfraktur. Es zeigte sich, dass die Personen mit den höchsten Homocysteinspiegeln auch am häufigsten Hüftgelenksfrakturen erlitten.

Der Homocysteinspiegel wird beim Auftreten von Herzkreislauferkrankungen vor allem bei jüngeren Patienten und bei Patienten mit familiärer Vorbelastung in der Regel bestimmt. Liegen die Werte zu hoch, wird die Einnahme von Folsäuretabletten empfohlen, da dieses Vitamin in der Lage ist, die Homocysteinwerte zu senken.

Die oben vorgestellten Ergebnisse über den Zusammenhang zwischen Homocystein und dem Frakturrisiko sind sehr interessant. Es ist sicherlich beim Auftreten von osteoporosebedingten Hüftkopfbrüchen, bei denen kein anderer Risikofaktor wie Alter, Rauchen, niedrige Körperfettmasse oder familiäre Vorbelastung zu erheben ist, sinnvoll in Zukunft auch das Homocystein zu bestimmen. Bei erhöhten Werten ist die Zufuhr von Folsäure als Tablette oder in der Nahrung empfehlenswert. Folsäure ist reichlich in Weizen und Weizenkeimen sowie in allen dunkelgrünen Gemüsesorten ( Spinat, Brokkoli, Salat usw.) enthalten.

Quelle: Presentation Number 1009. 25th Annual Meeting of the American Society for Bone and Mineral Research, Minneapolis, 19.- 23. September 2003

 

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