Anhand dieser Daten aus der EPIC-Studie kann man darauf schließen, dass sowohl eine allgemeine Adipositas als auch eine bauchbetonte Fettleibigkeit in engem Zusammenhang mit dem Mortalitätsrisiko zu sehen sind.
In früheren Studien wurde zur Abschätzung der Auswirkungen einer Adipositas auf das Mortalitätsrisiko vorwiegend der Body-Mass-Index (BMI) herangezogen. Inwieweit die Fettverteilung hier einen Einfluss hat, war Gegenstand nur weniger Untersuchungen.
In dieser Auswertung der EPIC(European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition)-Studie wurden bei 359.387 Teilnehmern aus neun Ländern sowohl der BMI als auch der Taillenumfang und der Quotient aus Taillen- und Hüftumfang gemessen.
In der statistischen Auswertung wurde nach Studienzentren und Alter zu Untersuchungsbeginn stratifiziert und Korrekturen hinsichtlich des Bildungsniveaus, des Raucherstatus, des Alkoholkonsums, der körperlichen Aktivität und der Größe vorgenommen.
Während einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 9,7 Jahren verstarben 14.723 Teilnehmer. Das niedrigste Mortalitätsrisiko hatten Männer mit einem BMI von 25,3 und Frauen mit einem BMI von 24,3.
Nach Berücksichtigung des BMI in der Auswertung waren sowohl der Taillenumfang als auch der Quotient aus Taillen- und Hüftumfang eng mit dem Mortalitätsrisiko assoziiert:
- Im höchsten Quintil des Taillenumfangs betrug das relative Risiko bei
Männern 2.05 und bei Frauen 1,78.
- Das relative Risiko im höchsten Quintil des Quotienten aus Taillen- und
Hüftumfang bei den Männern lag bei 1,68 und bei den Frauen bei 1,51.
Für den BMI blieb in diesen Modellen, die den Taillenumfang und den Quotient aus Taillen- und Hüftumfang einbezogen, weiterhin eine signifikante Assoziation (p< 0,001) mit dem Mortalitätsrisiko bestehen.
Schlussfolgerung:
Anhand dieser Daten kann man darauf schließen, dass sowohl eine allgemeine Adipositas als auch eine bauchbetonte Fettleibigkeit in engem Zusammenhang mit dem Mortalitätsrisiko zu sehen sind.
Literatur und Link
General and abdominal adiposity and risk of death in Europe.
Pischon T, Boeing H, Hoffmann K, Bergmann M, Schulze MB, Overvad K, van der Schouw YT, Spencer E, Moons KG, Tjønneland A, Halkjaer J, Jensen MK, Stegger J, Clavel-Chapelon F, Boutron-Ruault MC, Chajes V, Linseisen J, Kaaks R, Trichopoulou A, Trichopoulos D, Bamia C, Sieri S, Palli D, Tumino R, Vineis P, Panico S, Peeters PH, May AM, Bueno-de-Mesquita HB, van Duijnhoven FJ, Hallmans G, Weinehall L, Manjer J, Hedblad B, Lund E, Agudo A, Arriola L, Barricarte A, Navarro C, Martinez C, Quirós JR, Key T, Bingham S, Khaw KT, Boffetta P, Jenab M, Ferrari P, Riboli E.
Department of Epidemiology, German Institute of Human Nutrition, Potsdam-Rehbruecke, Germany.
N Engl J Med. 2008 Nov 13;359(20):2105-20.
Abstract