Fischverzehr, Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl und Herzinsuffizienz

Der Verzehr von fettem Fisch bzw. Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl scheint Männer vor einer Herzinsuffizienz zu schützen, so die Ergebnisse einer der größten Studien zu diesem Thema.

(Freitag, 08.05.2009, Dr. Barbara Missler-Karger)

r-o Foto Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer: Lachs und Thunfisch sind gute Lieferanten für Omega-3-Fettsäuren

Der Effekt wurde jedoch nur bei den Männern beobachtet, die ca. eine Portion fetten Fisch pro Woche aßen bzw. täglich ca. 0,36g Omega-3-Fettsäuren zu sich nahmen. Mehr Fisch brachte keinen zusätzlichen Nutzen, sondern reduzierte das Herzinsuffizienz-Risiko wieder auf das Niveau der männlichen Teilnehmer ohne Fisch- oder Fischöl-Konsum.

US-amerikanische und schwedische Forscher haben die Daten zur Ernährung und Gesundheit von 39.367 schwedischen Männern im Alter von 45 bis 79 Jahren zwischen den Jahren 1998 und 2004 dokumentiert.

Während dieser Zeit erkrankten 597 Personen an einer Herzinsuffizienz und 34 verstarben.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Männer, die eine Portion fetten Fisch (Hering, Makrele, Lachs u.a.) pro Woche aßen, ein um zwölf Prozent geringeres Risiko hatten, an einer Herzinsuffizienz zu erkranken als Personen, die keinen Fisch verzehrten. Diese Assoziation war nicht statistisch signifikant.

Berechnete man dagegen die tägliche Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren ergab sich eine statistische Signifikanz: Männer, die täglich ca.0,36g Omega-3-Fettsäuren zu sich nahmen hatten ein um 33 Prozent geringeres Risiko für eine Herzinsuffizienz als die Männer, die weniger (0,15-0,22g/Tag) oder gar keine dieser ungesättigten Fettsäuren verzehrten.

Dr. Emily Levitan, Kardiologin am Beth Israel Deaconess Medical Center and Harvard Medical School, Boston, USA, und Leiterin der Studie kommentierte das unerwartete Ergebnis, dass nämlich der Verzehr von mehr Fisch keinen größeren Nutzen brachte, wie folgt:

„ Der vergleichsweise wieder höhere Anteil an Männern mit Herzinsuffizienz in der Gruppe mit dem höchsten Fischverzehr beruht möglicherweise auf einem Zufall. Andererseits könnten diese Männer bereits in einem schlechteren Gesundheitszustand gewesen sein und deshalb – in dem Versuch, diesen Zustand zu verbessern - mehr Fisch verzehrt haben. In diesem Fall sähe es so aus, als ob fetter Fisch und Omega-3-Fettsäuren bei erhöhter Zufuhr einen Risikofaktor für eine Herzinsuffizienz darstellen.

Ich nehme an, dass die zweite die wahrscheinlichere Erklärung ist. Wir können jedoch auf der Basis unserer Daten hier nicht sicher sein."

Literatur und Link

Fish consumption, marine omega-3 fatty acids, and incidence of heart failure: a population-based prospective study of middle-aged and elderly men
Emily B. Levitan1, Alicja Wolk2 and Murray A. Mittleman1
1 Cardiovascular Epidemiology Research Unit, Beth Israel Deaconess Medical Center, Harvard Medical School, 375 Longwood Avenue, MS-443, Boston, MA 02215, USA
2 Division of Nutritional Epidemiology, Institute of Environmental Medicine, Karolinska Institute, Stockholm, Sweden
European Heart Journal Advance Access published online on April 21, 2009
Link zum Abstract

 

Copyright © 1997-2024 rheuma-online
rheuma-online Österreich
 
Alle Texte und Beiträge in rheuma-online wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Irrtümer sind jedoch vorbehalten. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere auch solche, die sich aus den Angaben zu Krankheitsbildern, Diagnosen und Therapien ergeben könnten, sind ausgeschlossen.