Folsäure wirkt offenbar doch positiv in der Primärprävention des Schlaganfalls

Das Ergebnis einer Metaanalyse aus der Northwestern University Feinberg in Chicago: Folsäure senkt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Der Mechanismus läßt sich wahrscheinlich über eine Senkung des Homocystein-Spiegels durch Folsäure erklären.

(Donnerstag, 09.08.2007, Dr. Barbara Missler-Karger)
Kategorie: Ernährung

r-o Foto: Dr. med. Thomas Karger

Homocystein ist als kardiovaskulärer Risikofaktor etabliert. Die Wirksamkeit von Substanzen, die die Homocysteinkonzentrationen senken können, wird hingegen kontrovers diskutiert.

Professor Xiaobin Wang und Kollegen von der Northwestern University Feinberg School of Medicine, Chicago, hatten das Ziel, Klarheit in dieser Kontroverse zu schaffen, indem sie eine Metaanalyse relevanter randomisierter klinischer Studien zur Wirksamkeit von Folsäure in der Schlaganfallprävention durchgeführt haben.

Dazu wurden die Daten von etwa 16.000 Personen aus acht Studien ausgewertet. Einer der Studienendpunkte musste das Auftreten eines Schlaganfalls sein. Etwa die Hälfte der Studienteilnehmer hatte Folsäure eingenommen, die andere Hälfte Plazebo. Faktoren, die die Behandlungseffekte beeinträchtigen konnten, wurden bei der Analyse berücksichtigt.

Die Substitution mit Folsäure reduzierte das Schlaganfallrisiko signifikant um 18% (relatives Risko 0,82). Ein größerer Effekt wurde gesehen, wenn die Substitutionsdauer mehr als 36 Monate betrug. Eine Rolle spielte ebenfalls, dass die Homocysteinspiegel mindesten um 20% gesenkt wurden. Der positive Effekt wurde darüber hinaus nur bei Personen gesehen, die keinen Schlaganfall in der Anamnese hatten. Negativ wirkte sich aus, wenn die Studienteilnehmer mit Folsäure versetzte Getreideprodukte verzehrten.

Die Autoren interpretieren ihre Metaanalyse dahin gehend, dass die Supplementation mit Folsäure das Schlaganfallrisiko in der Primärprävention signifikant reduzieren kann.

 

Link zum Abstract

Efficacy of folic acid supplementation in stroke prevention: a meta-analysis.
Wang X, Qin X, Demirtas H, Li J, Mao G, Huo Y, Sun N, Liu L, Xu X.
Lancet. 2007 Jun 2;369(9576):1876-82. Review.

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