Frühe Menopause prognostiziert einen leichteren Verlauf einer Rheumatoide Arthritis

Berlin, 8. Juni 2012 – Eine Studien, die heute auf dem EULAR Kongress präsentiert wurde, hat ergeben, dass Patientinnen, bei denen die Menopause früh (45. Lebensjahr oder früher) eintritt, weniger wahrscheinlich (50 %) eine schwere Verlaufsform der Rheumatoiden Arthritis (RA) entwickeln.

(Donnerstag, 14.06.2012, Dr. Barbara Missler-Karger)
Kategorie: Kongress-Berichte

In der Studie, die auf 134 Fällen neu aufgetretener RA basiert, stellte sich heraus, dass Frauen, die 45 Jahre oder älter waren und bei denen die Menopause früh eingesetzt hatte, um 50 Prozent weniger wahrscheinlich eine schwere RA entwickelt hatten (16% vs 35%) sondern eher den leichten bis moderaten, Rheumafaktor-negativen Phänotypus (58% versus 20%).

Orale Kontrazeptiva oder das Stillen hatten keinen Einfluss auf den Schweregrad der RA. In dieser Studie wird also aufgezeigt, dass hormonelle Veränderungen andere Pathomechanismen beeinflussen als die, die zu schweren Verläufen der RA führen.

Dr. Mitra Pikwer vom Skåne Universitäts Krankenhaus Malmö in Schweden und führende Autorin kommentierte diese Ergebnisse: „Wir wissen bereits, dass hormonelle Faktoren einen Einfluss auf das RA-Risiko haben können. Diese Studie ist jedoch die uns bekannte erste, in der der Effekt des Alters zu Beginn der Menopause auf den Schweregrad der RA untersucht wird. Dies ist ein wichtiger Erfolg, weil wir so den Einfluss der Hormone auf die Entstehung der RA verstehen lernen und weil wir die Langzeit-Prognose für unsere Patienten besser abschätzen können."

In der Studie wurden Patienten identifiziert, die an einer Gesundheitsumfrage (zwischen 1991 und 1996) teilgenommen hatten, und später an RA erkrankten. Informationen zu Faktoren, die eine hormonelle Veränderungen bedingen, wie Stillen, orale Kontrazeptiva und das Alter bei Einsetzen der Menopause (frühe Menopause ≤45 Jahre und normale/späte Menopause >45 Jahre) wurden über den Fragebogen eingeholt.

Relevante Auskünfte, wie zur Therapie mit DMARDs inkl. Biologika, zu Scores, mit denen  die radiologisch sichtbaren Erosionen bewertet wurden, zum Rheumafaktorstatus und zum körperlichen Funktionsstatus wurden der Krankengeschichte entnommen. Diese Variablen wurden mithilfe der Two-Step Clusteranalyse unter SPSS ausgewertet.

Quellen: Pressemitteilung EULAR

EARLY MENOPAUSE PREDICTS A MILDER FORM OF RHEUMATOID ARTHRITIS
Study results show these patients are 50% less likely to develop severe rheumatoid arthritis

EULAR 2012 - FRI0087 EARLY MENOPAUSE PREDICTS A MILD TYPE OF RHEUMATOID ARTHRITIS

M. Pikwer1, L. Jacobsson1, J.-Å. Nilsson2, U. Bergström2, C. Turesson1 1Rheumatology, Clinical Sciences; 2Clinical sciences, Malmö, Sweden
Abstract

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