Genetische Faktoren begünstigen Gelenkverschleiß

Japanische Wissenschaftler entdeckten ein verändertes Gen, dass sich bei Personen mit Arthrose (Gelenkverschleiß) häufiger findet als in einer beschwerdefreien Population. Personen mit dieser Genvariante produzieren ein Übermaß an Asporin - einer Substanz, die den knorpelaufbauenden Prozessen entgegen wirkt.

(Freitag, 28.01.2005, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

Asporin - so heißt die Substanz, die von einer Variante des D14 Gens vermehrt bei Personen mit Arthrose gebildet wird. Asporin scheint bestimmte Wachstumsfaktoren (wie zum Beispiel die Proteoglykane) im Knorpelgewebes zu hemmen und dadurch dem Aufbau eines gesunden Knorpelgewebes entgegen zu wirken.

Japanische Wissenschaftler der Universität Tokio unter der Leitung von Dr. Kizawa entdeckten, dass arthrotisch verändertes Knorpelgewebe in Hüften oder Kniegelenken große Mengen Asporin produziert, während es in gesunden Gelenken kaum nachweisbar ist. Personen mit einer Knie- oder Hüftgelenksarthrose weisen häufig ein verändertes Gen - das sogennante D14 Gen - auf. Diese Genvariante führt zu einer Überproduktion von Asporin im Knorpelgewebe. Über welche Vorgänge Asporin die wachstumsfördernde Substanzen des Knorpelgewebes beeinflusst ist im Detail noch offen.

Wichtig ist, ein Verständnis für die Prozesse zu entwickeln, die sich auf Zellebene bei Arthrose im Knorpel abspielen, um wirksam vorbeugen und therapieren zu können.

Literatur:

1. Kizawa H, Kou I, Iida A, et al. An aspartic acid repeat polymorphism in asporin inhibits chondrogenesis and increases susceptibility to osteoarthritis. Nat Genet 2005; DOI:10.1038/ng1496. Available at: www.nature.com/ng.

 

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