Heute ist Welt-Osteoporose-Tag

Der Welt-Osteoporose-Tag am 20. Oktober 2002 steht unter dem Motto: "Investiere in Deine Knochen". Osteoporose gehört zu den weltweit häufigsten 10 Krankheiten und gleichzeitig zu den Erkrankungen, die sehr häufig nicht oder viel zu spät diagnostiziert werden. Anläßlich des Weltosteoporose-Tages die wichtigsten Fakten zur Osteoporose.

(Sonntag, 20.10.2002, rheuma-online)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

Heute ist Welt-Osteoporose-Tag

Der Welt-Osteoporose-Tag am 20. Oktober 2002 steht unter dem Motto: "Investiere in Deine Knochen".

Osteoporose gehört zu den weltweit häufigsten 10 Krankheiten und gleichzeitig zu den Erkrankungen, die sehr häufig nicht oder viel zu spät diagnostiziert werden.

Anläßlich des Weltosteoporose-Tages die wichtigsten Fakten zur Osteoporose:

· Allein in Deutschland sind 4-6 Millionen Menschen von Osteoporose betroffen; es gibt sogar Zahlenangaben, die von 8 Millionen Betroffenen ausgehen.

· Jede 3. Frau über 55 Jahre leidet bereits an Osteoporose; aber nur 20 Prozent der Frauen in dieser Altersgruppe schätzt das Risiko richtig ein.

· Durch Osteoporose und ihre Spätfolgen erleiden in Deutschland weit mehr als 30.000 Menschen den vorzeitigen Tod.

Gegen Osteoporose kann heute viel getan werden. Neben Vorbeugungsmaßnahmen wie einer gesunden Ernährung, einer ausreichenden Versorgung mit Calcium und Vitamin D3 und viel Bewegung stehen wirksame Medikamente zur Verfügung, wenn bereits eine manifeste Osteoporose eingetreten ist und eine medikamentöse Behandlung eingeleitet werden muß.

Wichtig ist die Früherkennung einer abnehmenden Knochendichte, eine frühe Diagnosestellung der manifesten Osteoporose und eine rechtzeitig eingeleitete Therapie mit wirksamen Medikamenten.

Ein wichtiges Mittel bei der frühen Diagnosestellung ist die Knochendichtemessung. Der entscheidende Wert ist dabei der sogenannte T-Score. Was sich dahinter verbirgt, steht in der aktuellen Ausgabe unserer Rubrik „Was ist eigentlich ...“ (auf der Startpage von rheuma-online weiter unten), wo wir anlässlich des Welt-Osteoporose-Tages 2002 das Thema „Knochendichtemessung" aufgegriffen haben.

Bedeutsam ist, dass bei der Knochendichtemessung die richtigen Methoden verwendet werden. Heute wird vieles Knochendichtemessung genannt, was alles misst, nur nicht den korrekten Wert für die Knochendichte.

Der Goldstandard für die Knochendichtemessung ist derzeit weltweit die Messung an der Wirbelsäule (und wenn man es ganz gut machen will, zusätzlich am Schenkelhals) mit der sogenannten DXA-Methode (sprich: DEXA). Ebenfalls gute Ergebnisse liefert die quantitative Computertomographie, allerdings ist dazu eine spezielle Auswertungs-Software notwendig.

Nach dem gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Diskussion und der Technik werden alle anderen Methoden wie Ultraschall-Untersuchungen an der Ferse oder andere, z.T. sehr skurrile Methoden, selbst DXA-Messungen an anderen Stellen als an der Wirbelsäule und am Schenkelhals von den Osteoporose-Experten als nicht genügend aussagekräftig und genügend genau angesehen. Dazu ein Beispiel aus der Praxis in der letzten Woche: Hier wurde mit einer Ultraschallmessung angeblich eine schwerste Osteoporose mit einem T-Wert von –4,17 festgestellt, die sich dann glücklicherweise in der dann von einem anderen Arzt veranlassten DXA-Messung mit einem T-Wert von –0,56 nicht bestätigte.

Mal ganz abgesehen davon, dass diese Patientin mit der nachfolgenden, korrekten Messung vor einer schlimmen Diagnose und einer längerdauernden, nicht notwendigen medikamentösen Behandlung bewahrt wurde: Wäre ihr gleich zu Anfang die richtige Methode empfohlen worden, hätte sie genau die Hälfte des Geldes gespart. Bekanntlich muß ja in Deutschland der Kassenpatient die Knochendichtemessung solange selber bezahlen, bis die erste Fraktur, d.h. der erste Knochenbruch eingetreten ist. Danach übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für die Knochendichtemessung.

Umgekehrte Beispiele gibt es im übrigen ebenfalls nicht selten: Dass nämlich bei den nicht ausreichend genauen Methoden eine normale Knochendichtemessung vorgetäuscht wird und sich dann Patient und Arzt in einer falschen Sicherheit wiegen. Deshalb: Genau nachfragen, mit welcher Methode die Knochendichte gemessen werden soll, wenn eine solche Messung angeboten wird.

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