Die neuen Therapiealternativen mit besonders guter Wirkung auf die Gelenkdestruktion verdeutlichen den Bedarf an zuverlässigen prognostischen Faktoren für die radiologische Progression bei rheumatoider Arthritis.
John T. Sharp r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer
Schwedische und niederländische Wissenschaftler haben sich zum Ziel gesetzt, die Rolle definierter Laborparameter als prognostische Faktoren für die Röntgenprogredienz bei rheumatoider Arthritis (RA) im Verlauf von 10 Jahren und den Einfluss von anti-CCP Spiegeln zu untersuchen.
125 Patienten mit Röntgenbildern der Hände, klinischen und Labordaten zu Beginn und nach 10 Jahren wurden in die Studie einbezogen. Die Röntgenbilder wurden nach dem modifizierten van der Heijde Sharp Score bewertet. Zu den untersuchten Laborparametern gehörten das CRP, die BSG, das anti-CCP (anti-cyclisches citrulliniertes Peptid, ein Antikörper mit höherer Spezifität als der Rheumafaktor), der IgA Rheumafaktor (RF) und der IgM RF.
Das anti-CCP war der stärkste, unabhängige Risikofaktor für das Fortschreiten der Gelenkzerstörung. Weibliches Geschlecht, eine hohe BSG und ein positiver IgM RF waren weitere unabhängige prognostische Faktoren.
Im Vergleich zu anti-CCP negativen Patienten entwickelten Patienten mit leicht bis mäßig erhöhten anti-CCP Spiegeln (Odds Ratio, OR=2,6) und Patienten mit hohen Spiegeln (OR=9,9) eher eine radiologisch darstellbare Progredienz der RA.
Anti-CCP, IgM RF, BSG und weibliches Geschlecht waren unabhängige prognostische Faktoren und können – so die Autoren – zu einem Algorithmus für eine bessere Vorhersage kombiniert werden.
Patienten mit hohen anti-CCP Spiegeln hatten eine deutlichere Tendenz für ein Fortschreiten der Gelenkzerstörung – ein Hinweis, dass das anti-CCP zusätzliche prognostische Aussagekraft besitzt.
Literatur und Link
High anti-CCP levels and an algorithm of four variables predict radiographic progression in patients with rheumatoid arthritis: results from a 10-year longitudinal study
Silje W Syversen, Per Ivar Gaarder, Guro L Goll , Sigrid degård, Espen A Haavardsholm, Petter Mowinckel, Désirée van der Heijde, Robert Landewé and Tore K Kvien
Ann Rheum Dis. Published Online First: 25 May 2007. doi:10.1136/ard.2006.068247