Hyaluronsäure hemmt die Produktion der knorpelabbauenden Matrix Metalloproteinase-1 bei Patienten mit rheumatoider Arthritis

Hyaluronsäure hemmt die Produktion der Matrix Metalloproteinase-1 (MMP-1) in Synovialfibroblasten bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. MMP-1 ist maßgeblich am Abbau der Knorpelsubstanz beteiligt. Die MMP-1 Produktion wird durch entzündungsstimulierende Zellbotenstoffe wie Tumornekrose-Faktor-alpha (TNF-alpha) und Interkeukin-1 (IL-1) angekurbelt.

(Donnerstag, 06.11.2003, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

Im Reagenzglas wurde Hyaluronsäure in unterschiedlichen Konzentrationen zu einer Kultur aus Zellen der Gelenkschleimhaut gefügt. Gleichzeitig wurde dieser Kultur TNF-alpha und Interleukin-1 ( beides entzündungsstimulierende Zellbotenstoffe) zugesetzt. Ein Teil der Zellen wurde außerdem zuvor mit einem bestimmten monoklonalen Antikörper dem sogenannten OS/37, der sich an den CD44-Rezeptor auf den Zellen der Gelenkschleimhaut bindet, behandelt.

Anschließend wurde sowohl die Konzentration von MMP-1als auch die Konzentration von CD44-Rezeptoren auf den untersuchten Zellen gemessen.

Es zeigte sich, dass es unter Gabe von Hyaluronsäure zu einer dosisabhängigen Reduktion der MMP-1 kam. Der monoklonale Antikörper OS/37 blockierte zum Teil die Bindung der Hyaluronsäure an die Zellen der Gelenkschleimhaut.

Insgesamt läßt sich aus diesen Beobachtungen ableiten, dass die Hyaluronsäure die Produktion von knorpelschädigender MMP-1 hemmt. Auf Grund der Tatsache, dass die Gabe des monoklonalen Antikörpers OS/37 der an CD44 bindet, die Wirkung von Hyaluronsäure abschwächt, kann gefolgert werden, dass Hyaluronsäure ihre Wirkung über eine Bindung an den CD44 Rezeptor entfaltet.

Literatur: Shimzu M, Yasuda T, Nakagawa T, Yamashita E, Julovi SM, Hiramitsu T, Nakamura T. Department of Orthopaedic Surgery, Kyoto University Graduate School of Medicine, Japan. Hyaluronan inhibits matrix metalloproteinase-1 production by rheumatoid synovial fibroblasts stimulated by proinflammatory cytokines. J Rheumatol. 2003 Jun;30(6):1164-72.

Anmerkung: das klingt alles sehr theoretisch. Diese bei der Arthritis durchgeführte Studie ist aber auch für das Verständnis der Wirkung der Hyaluronsäure bei Arthrose wichtig, insbesondere warum die Wirkung länger (bis zu einem Jahr!) anhält, als die Substanz tatsächlich im Gelenk ist (ca. einen Monat).

Weitere Informationen zu HS finden sich unter rheuma-online.de/a-z/hyaluronsäure.html und rheuma-online.de/a-z/synvisc.html

 

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