Wer ein Rezept von seinem Arzt einlösen möchte oder schnell Medikament gegen Kopfweh in einer Apotheke kaufen möchte, der muss in Zukunft möglicherweise weitere Wege in Kauf nehmen. Denn in Deutschland werden immer mehr Apotheken geschlossen. Dies teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) mit
So gab es zur Jahreshälfte 2017 noch 19.880 Apotheken im Bundesgebiet. Laut ABDA bedeutet dies den niedrigsten Stand seit 1988. Innerhalb des ersten halben Jahres verringerte sich die Anzahl der Apotheken um 143. Vor allem selbstständige Inhaber von Haupt- bzw. Einzelapotheken haben es laut ABDA schwer, hier sank die Zahl sogar um 209 Filialen. Auf der anderen Seite konnte die ABDA einen Zuwachs bei den Filialbetrieben verzeichnen, 66 Betriebe kamen seit Jahresbeginn hinzu.
Eine mögliche Rolle spielt hierbei das in Deutschland geltende Fremd- und Mehrbesitzverbot, das es Apothekern erlaubt, neben der Hauptapotheke bis zu drei Filialen in enger räumlicher Nähe zu betreiben, für die sie die volle fachliche und wirtschaftliche Verantwortung tragen.
Aber auch der Preiswettbewerb mit ausländischen Versandhändlern bei rezeptpflichtigen Medikamenten beschleunigt nach Ansicht der ABDA Abwärtstrend. Seit Oktober vergangenen Jahres müssen Versandhändler seit der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs nicht mehr an die einheitlichen Preise halten, die für Präsenzapotheken bei verordneten Medikamenten gelten.
Mit Pressematerial der ABDA