Immunstimulierende Wirkung von intramuskulär verabreichtem Gold bei Patienten mit rheumatoider Arthritis

Intramuskuläre Goldpräparate ( IG) führen zu einer vermehrten Bildung von Interleukin 10 (IL-10). Es kommt zu einer Immunstimulation, die wahrscheinlich zu den positiven Behandlungseffekten von Goldpräparaten bei der rheumatoiden Arthritis (RA) beiträgt.

(Samstag, 04.10.2003, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

Intramuskuläres Gold ist in der Rheumatologie ein etabliertes Basismedikament. Man weiß, dass Gold in vitro (= im Reagenzglas) zu einer Stimulation der Zellbotenstoffe (Zytokine) Interleukin 6 (IL-6) und IL10 führt.

In einer Studie mit 20 RA-Patienten wurde die Zytokinproduktion im Blut während der Goldbehandlung untersucht. Es wurde die Krankheitsaktivität, sowie die Konzentration von IL-6, IL-10 und Interferon-g zu den Zeitpunkten 0, 4 und 12 Wochen bestimmt. Nach 4-wöchiger Behandlungsdauer kam es zu einem Anstieg der IL-10 Konzentration im Blut, die IL-6 Konzentration änderte sich nicht.

Außerdem wurde der Anstieg der Zytokinstimulation im Serum nach Incubation mit Gold gemessen. Es zeigte sich, dass die typischen Goldnebenwirkungen an der Haut um so seltener auftraten, je höher der IL-10 Anstieg unter der Goldeinwirkung war.

Die Autoren folgern daraus, dass Gold ein selektiver Immunstimulator und kein Immunsuppressivum ist.

Literatur:

Ernestam S, Lampa J, Rogberg S, Ronnelid J, Klareskog L, Hafstrom I.

Department of Rheumatology, Huddinge University Hospital, Karolinska Institute, Stockholm, Sweden.

Evidence for immunstimulatory effects of intramuscular gold in patients with rheumatoid arthritis: correlation with skin reactions.

J Rheumatol. 2003 Aug;30(8):1748-55.

 

Copyright © 1997-2024 rheuma-online
rheuma-online Österreich
 
Alle Texte und Beiträge in rheuma-online wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Irrtümer sind jedoch vorbehalten. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere auch solche, die sich aus den Angaben zu Krankheitsbildern, Diagnosen und Therapien ergeben könnten, sind ausgeschlossen.