Infliximab bei Spondylarthropathie (M. Bechterew)

In einer weiteren Studie wurde jetzt die Wirksamkeit von TNF-alpha-Blockern bei der Behandlung von Spondylarthropathien nachgewiesen. In dieser belgischen Studie aus der rheumatologischen Universitätsklinik in Gent wurden 40 Patienten mit einer aktiven Spondylitis ankylosans (SpA, M. Bechterew) mit Infliximab (Remicade) oder Placebo behandelt. Es zeigte sich eine hohe Wirksamkeit von Infliximab im Vergleich zu Placebo.

(Donnerstag, 17.10.2002, Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer)

In einer weiteren Studie wurde jetzt die Wirksamkeit von TNF-alpha-Blockern bei der Behandlung von Spondylarthropathien nachgewiesen.


In dieser belgischen Studie aus der rheumatologischen Universitätsklinik in Gent wurden 40 Patienten mit einer aktiven Spondylitis ankylosans (SpA, M. Bechterew) mit Infliximab (Remicade) oder Placebo behandelt, d.h. sie enthielten entweder Infusionen mit dem Wirkstoff oder Infusionen, in denen kein Infliximab enthalten war. Die Behandlungsserie umfasste 3 Infusionen (zu Beginn der Behandlung, in der Woche 2 sowie in der Woche 6, d.h. 4 Wochen nach der 2. Infusion). Infliximab wurde in einer mittleren Dosis von 5 mg/kg Körpergewicht verabreicht.


Die Beurteilung der Wirksamkeit erfolgte unmittelbar vor der Behandlung und in den Wochen 1, 2, 6, 8 und 12 nach Beginn der Therapie. Als Zielkriterium (primärer Endpunkt der Studie) wurden die globalen Beurteilungen der Krankheitsaktivität durch den Arzt und den Patienten auf einer visuellen Analogskala von 100 mm definiert.


Die Studie zeigte eine signifikante Verbesserung der Krankheitsaktivität in der mit Infliximab behandelten Gruppe, dagegen keine Verbesserung in der Placebo-Gruppe.


Die Wirkung von Infliximab trat dabei sehr rasch ein und war bereits in der 2. Woche nachweisbar, um anschließend über den gesamten Nachbeobachtungszeitraum anzuhalten.


Neben der globalen Beurteilung der Krankheitsaktivität zeigten sich in der Infliximab-Gruppe auch signifikante Verbesserungen bei den sekundären Endpunkten der Studie. So konnten gegenüber den Ausgangswerten signifikante Verbesserungen bei den Laborparametern der Entzündungsaktivität sowie bei den klinischen Befunden (Gelenkstatus, Wirbelsäule) dokumentiert werden. Diese Verbesserungen waren sowohl gegenüber dem Ausgangsstatus als auch gegenüber den Befunden in der Placebogruppe signifikant.


Die Therapie war insgesamt gut verträglich. Geringfügige Nebenwirkungen, die nicht zum Abbruch der Therapie führten, waren in der Infliximab-Gruppe und der Placebo-Gruppe gleich häufig. Als schwere Nebenwirkung, die auch zum Abbruch der Therapie führte, kam es in der Infliximab-Gruppe zu einer disseminierten, d.h. ausgebreiteten Tuberkulose.


Zusammenfassend kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass die TNF-alpha-Blockade mit Infliximab bei Patienten mit aktiver ankylosierender Spondylitis gut vertragen wird und zu einer signifikanten Verbesserung der klinischen Befunde sowie der Laborbefunde führt. Wegen der in einem Fall beobachteten schweren Infektionskomplikation der disseminierten Tuberkulose weisen sie aber nachdrücklich darauf hin, dass bei der Behandlung mit Infliximab die Patienten sorgfältig voruntersucht werden müssen und auch im Verlauf längerfristig überwacht werden sollten.


Van den Bosch F, Kruithof E, Baeten D, Herssens A, de Keyser F, Mielants H

and Veys EM. (Department für Rheumatologie, Universitätsklinik Gent, Belgien; e-Mail des Erstautors: f.vandenbosch@pi.be):


Randomized double-blind comparison of chimeric monoclonal

antibody to tumor necrosis factor (infliximab) versus placebo in active

spondyloarthropathy.


Arthritis Rheum 2002;46:755-765

 

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