Initiative RheumaPreis fordert größere Anstrengungen für die Integration von Menschen mit Rheuma ins Berufsleben

Die Beschäftigungsfähigkeit von Menschen mit Rheuma zu erhalten, muss

ein zentrales Anliegen von Politik und Unternehmen werden. Mit dieser

und neun weiteren Forderungen wenden sich die Mitglieder der Initiative

RheumaPreis in einem "Call to Action" an Akteure in Politik, Wirtschaft

und Gesundheitswesen.

(Samstag, 19.12.2015, Pressemitteilung Initiative Rheumapreis)
Kategorie: Sonstiges

Foto: Initiative Rheumapreis

Mit dem 10-Punkte-Plan verfolgt die Initiative das Ziel, die Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit chronisch rheumatischen Erkrankungen zu erleichtern und einen nachhaltigen Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung von Berufstätigen mit Rheuma anzustoßen.

Die Initiative RheumaPreis hat auf ihrer Website www.rheumapreis.de einen zehn Punkte umfassenden "Call to Action" veröffentlicht, der sich an Entscheider in Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen richtet. Diese werden mit dem Forderungskatalog eindringlich dazu aufgerufen, sich stärker für eine Vereinbarkeit von Rheuma und Berufstätigkeit zu engagieren. Vor dem Hintergrund von Demografiewandel und Fachkräftemangel gilt es, die Bedingungen für berufstätige Menschen mit Rheuma grundlegend zu verbessern und ein gesellschaftliches Umdenken zum Thema Rheuma in der Arbeitswelt anzustoßen.

Ludwig Hammel, Geschäftsführer der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e.V. und Partner der Initiative erklärt hierzu, dass dafür "bereits bei der Personalsuche in Unternehmen Barrieren im Kopf überwunden werden müssen." "Ziel sollte es sein, den Fokus primär auf die Fähigkeiten und das Know-how von chronisch Erkrankten zu richten", ergänzt Prof. Erika Gromnica-Ihle, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga und seit Jahren aktiv für die Initiative RheumaPreis. Zwei wichtige Forderungen des "Call to Action" sind deshalb der Ruf nach einer verbesserten Aufklärung über entzündlich-rheumatische Erkrankungen sowie das Anliegen, die zahlreichen existierenden Unterstützungsangebote bekannter zu machen.

"Im Idealfall", so erklärt Prof. Christof Specker von der Arbeitsgemeinschaft Regionaler Kooperativer Rheumazentren, ein weiterer Partner der Initiative, "definieren behandelnder Rheumatologe, Patient und Betriebsarzt oder Arbeitgeber gemeinsam die Einsatzmöglichkeiten des rheumakranken Arbeitnehmers im Unternehmen."

Innovation im Gesundheitswesen muss sich an neuen Kriterien messen lassen

Dass in Deutschland ein dringender Handlungsbedarf besteht, verdeutlichen aktuelle Zahlen. Demnach scheiden fünf Prozent der Berufstätigen innerhalb der ersten beiden Jahre nach der Diagnose aus dem Arbeitsleben aus. Innerhalb der ersten zwei bis fünf Jahre sind es bereits zehn Prozent. Soll diese Bilanz nachhaltig verbessert werden, müssen von den entscheidenden Stellen gemeinsame Ansätze und Lösungen entwickelt werden. Für Innovationen im Gesundheitswesen wünscht sich das BioPharma-Unternehmen AbbVie Deutschland eine Erweiterung des Nutzenbegriffs. Dr. Patrick Horber, Geschäftsführer des Unternehmens, das sich ebenfalls bei der Initiative engagiert, betont, es gelte zu prüfen, inwieweit Kriterien wie Vermeidung von Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung sowie weiteren Folgekosten für die Gesellschaft künftig bei der Nutzendefinition stärker berücksichtigt werden sollten.

Neben gesetzlichen Regelungen ist es aber auch erforderlich, eine entsprechende praktische Basis zu schaffen. Die Initiative fordert darüber hinaus die Stärkung therapeutischer Berufe und höhere Investitionen in die Ausbildung von Rheumatologen, einen raschen Zugang zu einer rechtzeitigen und fachgerechten Therapie sowie die schnellere und unbürokratische Anerkennung einer Schwerbehinderung bei Menschen mit Rheuma.

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