Kassandra L. Mungeret al.; Serum 25-Hydroxyvitamin D Levels and Risk of Multiple Sclerosis

Es gibt Hinweise aus epidemiologischen Untersuchungen, dass hohe Spiegel an Vitamin D, einem potenten Immunmodulator, das Risiko, an einer Multiplen Sklerose zu erkranken, möglicherweise senken können. Prospektive Studien zu dieser Hypothese existieren bisher nicht. Das hat sich jetzt geändert.

(Freitag, 26.01.2007, Dr. Barbara Missler-Karger)
Kategorie: Ernährung, Vitamin D

Methodik: Eine US-amerikanische Arbeitsgruppe hat eine prospektive Studie an mehr als 7 Millionen Personen, die dem US-Militär angehören und von denen Serumproben eingefroren wurden, durchgeführt. Eine Multiple Sklerose (MS) wurde anhand der Navy Physical Disability Datenbank von 1992 bis 2004 identifiziert. Die Diagnose wurde durch Einsicht in die medizinischen Akten bestätigt. Zu jedem Fall (N=257) wurden zwei Kontrollen, die in Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und Datum der Blutabnahme übereinstimmten, herangezogen. Der Vitamin-D Status wurde bestimmt, indem die 25-Hydroxyvitamin-D Spiegel von zwei oder mehr Serumproben, die vor den ersten Symptomen der MS genommen worden waren, gemittelt wurden. Als Outcomeparameter diente die Odds Ratio (OR) für eine MS mit dem dazugehörigen Vitamin-D Spiegel.
Ergebnis: Bei den weißen Amerikanern (N=148, 296 Kontrollen) nahm das Risiko für einen MS mit steigenden 25-Hydroxyvitamin-D Spiegel signifikant ab (OR für einen Anstieg von 50nmol/L: 0,59). Diese inverse Korrelation war besonders stark ausgeprägt, wenn die Serumproben vor dem 20. Lebensjahr genommen worden waren. Bei den farbigen Personen wurde keine signifikante Assoziation zwischen einem niedrigen Vitamin-D Spiegel und dem Risiko für eine MS gefunden.
Ergebnisse: Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass hohe Vitamin-D Spiegel vermutlich mit einem niedrigeren Risiko, an einer MS zu erkranken, assoziiert sind.


Serum 25-Hydroxyvitamin D Levels and Risk of Multiple Sclerosis
Kassandra L. Munger, MSc; Lynn I. Levin, PhD, MPH; Bruce W. Hollis, PhD; Noel S. Howard, MD; Alberto Ascherio, MD, DrPH
JAMA. 2006;296:2832-2838.

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