Keime statt Kalium: viele Mineralwasser belastet

Gerade an heißen Sommertagen greifen viele Durstige gerne zu einem sprudelnden Mineralwasser, suggeriert die Werbung doch eine optimale Versorgung des Körpers mit diversen Mineralstoffen, die durch verstärktes Schwitzen ausgeschwemmt werden. Die Stiftung Warentest hat für ihre August-Ausgabe (ab dem 25. Juli erhältlich) 30 Mineralwasser unter die Lupe genommen.

(Freitag, 25.07.2014, Julia Nix)
Kategorie: Sonstiges

Foto und Grafik: Stiftung Warentest

Statt eines hohen Mineralstoffgehalts fanden die Tester Verunreinigungen wie beispielsweise Abbauprodukte von Pestiziden und einen künstlichen Süßstoff. Nur sechs von 30 natürlichen Mineralwassern Medium sind demnach uneingeschränkt zu empfehlen. Unter den getesteten Wassern sind Markenprodukte und Eigenmarken des Handels, die zwischen 13 und 51 Cent je Liter kosten.

Die Verunreinigungen stammen aus oberirdischen Schichten (siehe Grafik), die das Wasser auf dem Weg von der Quelle bis in den Mineralbrunnenbetrieb passiert. Die Gehalte stellen kein Gesundheitsrisiko dar, aber nach Einschätzung der Stiftung Warentest die ursprüngliche Reinheit, mit der die Hersteller so gerne werben, in Frage. Die definiert die Mineral- und Tafelwasserverordnung als Alleinstellungsmerkmal für natürliches Mineralwasser.

Gefahr für Immungeschwächte

Der Test zeigt auch: Ein Plus an Mineralstoffen bekommen die Kunden meist nicht. Von den 30 Medium-Wässern im Test haben nur wenige nennenswerte Mengen an Mineralstoffen, zum Beispiel Kalzium, Magnesium oder Kalium. Sechs Produkte haben einen hohen oder sehr hohen Mineralstoffgehalt, drei davon enthielten aber Keime, die für Immungeschwächte unter besonderen Umständen eine Gefahr darstellen können. Diese Wässer sollten für Babys und Abwehrgeschwächte abgekocht werden. Ein Mineralwasser enthielt mehr Nickel als erlaubt.

Nicht jedes Mineralwasser eignet sich für jeden gleich gut. Sportler beispielsweise können von Wässern mit viel Natrium, Magnesium und Kalium profitieren, um dem Körper nach dem Schwitzen Mineralstoffe zurück zu geben. Menschen mit Laktoseintoleranz oder Milchmuffel können mit einem Liter kalziumreichem Mineralwasser den täglichen Kalziumbedarf bis zur Hälfte decken. Und Mineralwasser für Babynahrung muss besonders strenge starke Grenzwerte bei Keimen und einigen Stoffen einhalten.

Der ausführliche Test erscheint in der August-Ausgabe der Zeitschrift test und ist bereits unter www.test.de/mineralwasser abrufbar.

Mit Pressematerial der Stiftung Warentest

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