Knoblauch ohne Effekt auf das LDL-Cholesterin?

Forscher des Stanford Prevention Research Center im kalifornischen Stanford sind über ihre eigenen Ergebnisse überrascht und enttäuscht. "We thought raw garlic would work, and that one of these supplements would probably work; maybe both...” so der führende Autor der Studienergebnisse Christopher D. Gardner.

(Samstag, 28.04.2007, Dr. Barbara Missler-Karger)
Kategorie: Ernährung

Vielleicht senkt er das LDL-Cholesterin nicht, für den Geschmack ist er bei vielen Gerichten unverzichtbar - der Knoblauch, von vielen geliebt, von manchen gehaßt. r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer

Knoblauch (Allium Sativum) wird weit verbreitet verzehrt oder als diätetisches Lebensmittel eingesetzt, um Herz-Kreislauferkrankungen über seine cholesterinsenkende Wirkung vorzubeugen.

Beim Zerkleinern von Knoblauch entsteht Allicin. Allicin ist die bioaktive Substanz im Knoblauch, die in vitro die Cholesterinsynthese hemmt.

Ziel der vorliegenden Studie war, den Effekt von rohem Knoblauch und zwei in den USA häufig verwendeten Knoblauchpräparaten auf die Cholesterin-Serumkonzentration bei Erwachsenen mit mäßiger Hypercholesterinämie zu untersuchen.

192 Erwachsene mit LDL-Cholesterinspiegeln zwischen 130 und 190 mg/dl erhielten sechs Monate lang randomisiert vier verschiedenen Knoblauchzubereitungen, die einer durchschnittlich großen Knoblauchknolle entsprachen, oder Plazebo.

Primärer Studienendpunkt war die LDL-Konzentration. Die Plasma-Lipidspiegel wurden monatlich nüchtern gemessen.

Nach sechs Monaten betrugen die Veränderungen bei den LDL-Konzentrationen in Abhängigkeit von der verabreichten Knoblauchpräparation zwischen +3,2 und -3,9 mg/dl.

Auch für das HDL-Cholesterin, die Triglyceride und das Gesamtcholesterin wurden keine signifikanten Veränderungen gemessen.

Keine der in dieser Studie verabreichten Darreichungsformen von Knoblauch zeigte also einen statistisch oder klinisch signifikanten Effekt auf das LDL-Cholesterin oder andere Plasmalipide von Patienten mit einer mäßigen Hypercholesterinämie. Allerdings wurden auch keine unerwünschten Wirkungen beobachtet.

Literatur und Link 

Gardner CD, Lawson LD, Block E, Chatterjee LM, Kiazand A, Balise RR, Kraemer HC.
Arch Intern Med. 2007 Feb 26;167(4):346-53
Abstract

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