Langzeitkonsum von Alkohol und das Risiko für eine Rheumatoide Arthritis bei Frauen

Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass ein moderater Alkoholkonsum mit einem reduzierten Risiko für das Auftreten einer Rheumatoiden Arthritis verbunden ist.

(Dienstag, 24.07.2012, Dr. Barbara Missler-Karger)

r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer

Ziel dieser prospektiven Kohortenstudie war, den Zusammenhang zwischen dem Genuss von Alkohol und dem Neuauftreten einer Rheumatoiden Arthritis (RA) zu untersuchen. Die Daten stammen aus der Schwedischen Mammografie Kohorte, einer bevölkerungsbasierten Kohorte aus Zentralschweden.

Insgesamt wurden 34.141 Frauen, die zwischen 1914 und 1948 geboren waren, vom 1. Januar 2003 bis zum 31. Dezember 2009 wiederholt befragt.
Primäre Ergebniszahlen waren neu diagnostizierte RA-Fälle, die durch die Verknüpfung mit zwei schwedischen nationalen Registern identifiziert wurden. Daten zum Alkoholkonsum wurden in den Jahren 1987 und 1997 gesammelt.

Während des Follow-up Zeitraums (226.032 Patientenjahre) wurden 197 neu aufgetretene Fälle einer Rheumatoiden Arthritis identifiziert. Bei den Frauen, die mehr als vier Gläser Alkohol (ein Glas = 15 g Ethanol) pro Woche zu sich nahmen, bestand im Vergleich zu den Frauen, die weniger als ein Glas pro Woche oder nie Alkohol tranken, ein statistisch signifikant geringeres (37%) Risiko, eine RA zu entwickeln, (relatives Risiko 0,63, 95%iges Konfidenzintervall 0,42 bis 0,96, p=0,04).

Die Analyse des Langzeitkonsums ergab, dass Frauen, die mehr als drei Gläser Alkohol pro Woche tranken, sowohl in den Jahren 1987 als auch 1997 ein um 52 Prozent reduziertes RA-Risiko im Vergleich zu den abstinenten Frauen hatten (relatives Risiko 0,48 (0,24 bis 0,98).

Fazit:
Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass ein moderater Alkoholkonsum mit einem reduzierten Risiko für das Auftreten einer Rheumatoiden Arthritis verbunden ist.

Literatur und Links


Long term alcohol intake and risk of rheumatoid arthritis in women: a population based cohort study
Daniela Di Giuseppe, PhD student1, Lars Alfredsson, professor2, Matteo Bottai, professor3, Johan Askling, associate professor4, Alicja Wolk, professor

BMJ 2012;345:e4230, Published 10 July 2012 
Abstract


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