Masern: Deutschland verfehlt von der WHO geforderte Impfquote

Impfungen schützen gegen gefährliche Infektionskrankheiten. Manche Menschen scheuen jedoch die vermeintlichen Risiken und verzichten somit auf einen wertvollen Schutz. Impflücken in allen Altersstufen sind die Folge.

(Freitag, 29.04.2016, Julia Nix)
Kategorie: Sonstiges

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Die Europäische Impfwoche vom 24. bis 30. April 2016 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) klärt daher jährlich darüber auf, wie Impfungen dazu beitragen können, Krankheiten vorzubeugen. 2016 stehen rückt die WHO Masern und Röteln in den Fokus.

Auch in Deutschland besteht in Bezug auf die Impfquoten noch Verbesserungsbedarf. Zwar haben sich die Masern-Impfquoten von Schulanfängern in den meisten Bundesländern erneut leicht verbessert. Dennoch wird die von der WHO gewünschte Quote von 95 Prozent zur Ausrottung der Masern in Deutschland bisher nur in einzelnen Bundesländern erreicht. Im Jahr 2014 hatten deutschlandweit nur 92,8 Prozent der Schulanfänger die maßgebliche zweite Masern-Impfung erhalten. 2013 lag die Masern-Impfquote bei 92,6 Prozent.

Viele Kinder werden zudem zu spät geimpft. Eine Auswertung des Robert Koch-Instituts (RKI) von Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen zeigt, dass erst 71 Prozent der Kinder im Alter von 24 Monaten die zweite Masern-Impfung erhalten haben.

Doch die Impflücken betreffen nicht nur die jüngeren Generationen. Die Ständige Impfkommission am RKI empfiehlt die Masern-Impfung allen nach 1970 geborenen Erwachsenen, die in der Kindheit gar nicht oder nur einmal geimpft wurden oder bei denen der Masern-Impfstatus unklar ist. Die Kosten der Masern-Impfungen und die der übrigen von der Impfkommission empfohlenen Schutzimpfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Wer zum jährlichen Check Up einen Arzttermin vereinbart, der sollte seinen Impfpass mitbringen. Denn seit Mitte 2015 ist gesetzlich geregelt, dass Ärztinnen und Ärzte bei allen Gesundheitsuntersuchungen für alle Altersgruppen den Impfstatus überprüfen und auf fehlende Impfungen hinweisen müssen.

Weitere Informationen unter www.bundesgesundheitsministerium.de/impfen www.rki.de/impfen und www.impfen-info.de sowie dem Hashtag #FokusImpfen

Mit Pressematerial von Bundesministerium für Gesundheit, Robert Koch-Institut und Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

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