Mehr hilft nicht immer mehr: Enttäuschende Wirkung der Kombinationstherapie von Parathormon mit Alendronat

Zur Therapie der Osteoporose ist eine Kombination aus Parathormon und dem Bisphosphonat Alendronat nicht wirksamer als die Therapie mit einem der beiden Wirkstoffe alleine. Dies zeigen neueste Studienergebnisse des bekannten Osteoporose-Experten Dr. D. Black aus San Francisco.

(Mittwoch, 26.11.2003, Dr. med. Gabriele Moultrie)
Kategorie: Archiv bis Mai 2005

Parathormon ist ein körpereigenes Hormon, das in den Nebenschilddrüsen gebildet wird und unter anderem den Knochenaufbau fördert. Alendronat ist ein modernes Medikament aus der Gruppe der Bisphophonate, das in der Lage ist, den Knochenabbau zu hemmen. Der Gedanke liegt also nahe, dass eine Kombination dieser beiden Substanzen ein wirkungsvolles Team zur Behandlung der Osteoporose bildet.

Dass dem nicht so ist, belegen neue Studienergebnisse (sog. PaTH-Studie), bei denen 238 Frauen nach der Menopause (d.h. mit Eintritt der Wechseljahre) entweder mit Parathormon (100µG rhPTH (1-84)), mit Alendronat (10mg/tgl) oder mit einer Kombination dieser beiden Substanzen behandelt wurden.

Nach einer einjährigen Behandlung wurden Knochendichte, Knochenmineralisation und Parameter des Knochenstoffwechsels gemessen.

Es zeigte sich, dass die Kombinationstherapie keine Vorteile in Bezug auf die Knochendichte aufwies. Im Gegenteil scheint sich die Kombination aus Parathormon und Alendronat im Bereich der Wirbelkörper und der Hüfte auf die Knochenstruktur nachteilig aus zu wirken, als würden sich die Substanzen gegenseitig behindern.

Da große Hoffnung in das wirkungsvolle Zusammenspiel dieser beiden Substanzgruppen gesetzt wurde, sind weitere größer angelegte Studien geplant, um festzustellen, ob sich nicht doch ein Weg findet, diese Substanzen effektiv zu kombinieren.

Quelle: Presentation 1007. 25th Annual Meeting of the American Society for Bone and Mineral Research, Minneapolis, 19. ? 23. September 2003

 

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